Leitlinien und Standards in der internationalen Hochschulkooperation

Die internationale Zusammenarbeit ist für die deutschen Hochschulen unverzichtbar; sie setzt wesentliche Impulse für Innovation in Lehre, Lernen und Forschen frei. Es braucht dafür aber Standards, die den sicheren Umgang, insbesondere auch mit Partnern aus Staaten mit eingeschränkten Freiheitsrechten, ermöglichen. Wenn die deutschen Hochschulen grenzüberschreitend agieren, müssten sie sich zugleich ihrer Verankerung in festen, reflektierten Wertesystemen bewusst sein.

Mit den Leitlinien und Standards in der internationalen Hochschulkooperation adressiert die HRK die Chancen, aber auch die Herausforderungen und Risiken internationaler Kooperation. Entlang der Dimensionen „Strategie und Governance“, „Gemeinsam Lehren und Lernen“, „Gemeinsam Forschen“ sowie „Hochschulen als transnationale Räume“ hat die HRK länderneutral grundlegende Prinzipien und Werte internationaler Zusammenarbeit formuliert. Sie sollen den Akteuren vor Ort – sowohl den Hochschulen als Institutionen als auch den einzelnen Hochschulangehörigen – Hilfestellung und Orientierung beim Aufsetzen und Aufrechterhalten tragfähiger Hochschulkooperationen bieten.

Leitfragen zur Hochschulkooperation mit der Volksrepublik China

In Ergänzung der allgemeinen Leitlinien und Standards für internationa­le Hochschulkooperationen hat das Präsidium der HRK Leitfragen zu Hochschulkooperationen mit der Volksrepublik China verabschiedet, die Handlungs­notwendigkeiten und -optionen speziell in der Kooperation mit China beschreiben. Sie sollen sowohl den Hochschulen als Institutionen wie auch einzelnen Hoch­schul­angehö­rigen Anregung, Hilfestellung und Orientierung beim Aufsetzen und Weiterentwickeln tragfähiger Kooperationen mit chinesischen Hochschulen und Wissenschafts­einrichtungen bieten.


Austausch mit HRK-Partnerorganisationen zu Forschungssicherheit und Forschungsintegrität

13.04.2023 Am 12. und 13. April trafen sich die Rektorenkonferenzen aus Australien, Großbritannien, den USA, Neuseeland, Kanada und Deutschland in Washington DC, um ihre Diskussionen darüber fortzusetzen, wie sie eine sichere und nachhaltige Internationalisierung der Hochschulen unterstützen können. Seit nunmehr drei Jahren tauscht sich die HRK regelmäßig mit den genannten Partnerorganisationen zu Erfahrungen und bewährten Verfahren zu Fragen der Sicherheit und des Risikos in der internationalen Zusammenarbeit aus. Das erste physische Treffen in Washington DC bot auch Gelegenheit zu Gesprächen mit US-amerikanischen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Wissenschaft und Sicherheit, darunter das Executive Office of the President, das US-Außenministerium, die National Science Foundation, das Office of the Director of National Intelligence und das FBI. Zum Abschluss des Treffens verabschiedeten die Rektorenkonferenzen eine gemeinsame Erklärung


G7: Gemeinsame Werte und Prinzipien der Forschungssicherheit und Forschungsintegrität

19.08.2022 Im Rahmen ihres Treffen im Juni dieses Jahres in Frankfurt beschäftigten sich die Wissenschaftsminister:innen der G7-Staaten auch mit dem Schutz von Wissenschaftsfreiheit und wissenschaftlicher Integrität. Sie begrüßten die in dem Dokument „G7 Common Values and Principles on Research Security and Research Integrity“ formulierten Werte und Grundsätze. Das Dokument war in einer Unterarbeitsgruppe der G7-Arbeitsgruppe „Security and Integrity of the Global Research Ecosystem (SIGRE)“ erarbeitet worden, an der auch die HRK mitwirkte. Die Arbeit von SIGRE wird in den kommenden Jahren fortgesetzt, unter anderem sollen ein „toolkit“ und eine virtuelle Akademie etabliert werden.


Risiken für internationale Zusammenarbeit durch Einfluss autoritärer Staaten

11.03.2022 In einer jüngst veröffentlichten Studie der Universität Exeter sieht eine Mehrheit der befragten britischen Sozialwissenschaftler die Risiken in der internationalen Zusammenarbeit, die mit dem wachsenden Einfluss autoritärer Staaten wie China verbunden sind, mit Sorge. Die Ergebnisse der Studie deuten auch auf einen Bedarf nach Unterstützung und institutionellen Leitlinien hin. In Ergänzung zu bereits bestehenden Leitlinien auf nationaler Ebene hat die Europäische Union vor kurzem ein so genanntes „toolkit“ gegen ausländische Einflussnahme im Bereich Forschung und Innovation veröffentlicht, das sich an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Europa richtet. Die HRK begrüßt die Publikation, da sie eine wichtige und zunehmend relevante Thematik adressiert und gleichzeitig deutlich auf die akademische Freiheit und die institutionelle Autonomie der Hochschulen sowie auf die notwendige Balance zwischen offenem wissenschaftlichen Austausch und der Verhinderung von Einflussnahme hinweist. Aus HRK-Sicht kann die beschriebene Herausforderung nur durch ein gemeinsames Agieren aller Systemakteure bewältigt werden. Es handelt sich um eine gemeinsame Verantwortung aller gesellschaftlichen Bereiche. Auch innerhalb des deutschen Hochschulsystems besteht ein erheblicher Bedarf an Sensibilisierung und Beratung. Einen Überblick über grundlegende rechtliche Rahmenbedingungen – von Exportkontrolle über Risikobewertung bis hin zu Informationssicherheit bietet unter anderem eine neue Workshopreihe des Zentrums für Wissenschaftsmanagement Speyer.


Gemeinsame Erklärung von sechs Hochschulvereinigungen

14.12.2021 Zusammen mit dem American Council on Education, Universities Australia, Universities Canada, Universities New Zealand und Universities UK International hat die HRK eine gemeinsame Erklärung zur Unterstützung und Förderung der internationalen Hochschulkooperation formuliert:

„Als Dachorganisationen für die Hochschulen in unseren jeweiligen Ländern arbeiten unsere Organisationen zusammen, um die internationale Kooperation zu unterstützen und zu fördern. Wir sind uns darüber im Klaren, dass internationale Kooperationen auch ein gewisses Risiko mit sich bringen und manchmal berechtigte Sicherheitsbedenken aufwerfen. Wir verpflichten uns, im Namen und in Abstimmung mit unseren Mitgliedsinstitutionen auf solche Bedenken einzugehen und zu reagieren. Unsere Organisationen arbeiten zusammen, um besser zu verstehen, wie diese Herausforderungen angegangen werden können. Gleichzeitig sind wir bestrebt, unsere Mitgliedseinrichtungen dabei zu unterstützen, die mit der Internationalisierung verbundenen Chancen zu nutzen. In unserer gemeinsamen Erklärung wird dargelegt, wie wir gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten wollen.“