Ihre volle Solidarität mit den ukrainischen Hochschulen erklärten die in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zusammengeschlossenen deutschen Hochschulen gestern im Rahmen ihrer 33. Mitgliederversammlung in Leipzig. Sie sicherten den geflüchteten Studierenden und Wissenschaftler:innen aus der Ukraine, die in Deutschland Schutz suchen, die größtmögliche Unterstützung zu.
HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt dankte den Hochschulen für Aufnahme und Betreuung von Studieninteressierten und Forschenden in den vergangenen Wochen: „Für ihr sehr umfassendes, häufig ehrenamtliches Engagement gebührt ihnen großer Respekt. Dem DAAD sind wir überaus dankbar für die exzellente Zusammenarbeit und insbesondere für die sehr zügige Etablierung der Nationalen Akademischen Kontaktstelle Ukraine, die in der aktuellen Situation außerordentlich hilfreich ist.“
„Es ist gut zu sehen“, so Alt weiter, „dass die Politik den Unterhalt der Geflüchteten zu sichern bereit ist und ukrainische Studierende absehbar Zugang zu BAföG-Leistungen erhalten werden. Gleichwohl: Auch der Bedarf an Sprachkursen und fachlichen Vorbereitungskursen sowie an akademischen Qualifizierungsmaßnahmen steigt momentan stark an. Das werden die Hochschulen nicht allein stemmen können. Sie brauchen hier mittel- und auch langfristig Unterstützung, ähnlich den Programmen, die seit 2015 ins Leben gerufen wurden. Angesichts der leider zahlreichen Krisenherde in der Welt stehen die deutschen Hochschulen vor einer gewaltigen Aufgabe, der sie nur mit kontinuierlicher Unterstützung durch die Politik gerecht werden können. Dazu gehört auch die langfristige Planung und nachhaltige Förderung der so essenziell wichtigen Regionalstudien, die uns helfen, diese Krisen zu verstehen und zu analysieren.“
„Die Hochschulen können auf den früheren Erfahrungen aufbauen. Aktuell kommt es entscheidend darauf an, sowohl den geflüchteten Studierenden und Wissenschaftler:innen hier vor Ort konkrete Hilfe anzubieten als auch die ukrainischen Hochschulen zu unterstützen, zum Beispiel durch die Kooperation in virtuellen Studienprogrammen. Solche Kooperationen sind ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit unseren ukrainischen Partnern“, sagte Alt.
Im Jahr 1998 hat die HRK ein Rahmenabkommen zur Hochschulzusammenarbeit mit dem ukrainischen Rektorenverband unterzeichnet, das die Zusammenarbeit erleichtert. Aus aktuellem Anlass wurden die Hochschulen in beiden Ländern erneut zum Beitritt eingeladen. Derzeit sind 85 deutsche Hochschulen und 86 ukrainische Hochschulen dem Abkommen beigetreten.