Hochschulische Wissenschaftskommunikation im ländlichen Raum zu befördern, ist das Ziel des Projekts „Heimspiel Wissenschaft“. Das Verbundvorhaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit der Wissenschaftskommunikationsagentur con gressa und dem #WisskommLab an der Universität Heidelberg vernetzt, berät und unterstützt Hochschulen, die Wissenschaft und Forschung auch jenseits urbaner Ballungszentren und Hochschulstandorte lebendig und greifbar machen möchten. Die Idee: Wissenschaftler:innen, die aus ländlichen Regionen stammen, gehen in ihre Heimatorte und sprechen dort über ihre Forschungsarbeit. Am Freitag, dem 3. Februar 2023, wird mit dem Informatiker Prof. Dr. Joachim Hornegger erstmals ein Hochschulpräsident ein „Heimspiel“ bestreiten. Der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg wird dann mit Bürger:innen seines fränkischen Heimatorts Effeltrich über KI-gestützte Sensortechnik und Datenanalyse in der Medizin – und wie sich Vorsorge und Diagnose dadurch künftig vereinfachen lassen – ins Gespräch kommen.
HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt erklärte dazu heute in Berlin: „Die Hochschulen bekennen sich zu ihrer Verpflichtung, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiterzuentwickeln und ihre fachwissenschaftlichen Kompetenzen zeit- und zielgruppengerecht in gesellschaftliche Debatten einzubringen. Dabei stellt der Austausch mit Bevölkerungsgruppen in ländlichen Regionen jenseits der Ballungsräume und Hochschul- oder Wissenschaftszentren eine besondere Herausforderung dar. Mit ‚Heimspiel Wissenschaft‘ sollen Formate der hochschulischen Wissenschaftskommunikation daher gemeinsam weiterentwickelt werden. Ich freue mich sehr, dass Joachim Hornegger als Hochschulpräsident mit gutem Beispiel vorangeht, die FAU in das Projekt engagiert einbringt und in seinem Heimatort nun auch selbst den Austausch über seine Forschung sucht.“
„Eine wichtige Aufgabe der Wissenschaft ist der Austausch mit der Gesellschaft – indem Forscherinnen und Forscher über ihre Erkenntnisse informieren, ihre Ideen für die Zukunft vorstellen, indem Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen, ihre Wünsche an die Forschung richten. Dafür eignet sich das ‚Heimspiel Wissenschaft‘ besonders gut – gemeinsam vor Ort im direkten Gespräch“, bekundet Joachim Hornegger.
Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Reihe „Heimspiel Wissenschaft“, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihre ländlichen Heimatorte bringt. Dort erzählen sie, worüber, wie und warum sie forschen und was das mit unser aller Leben zu tun hat. Sie beantworten Fragen und diskutieren mit ihren Gästen. Eingeladen sind alle, die das Thema spannend finden – ganz ausdrücklich auch Menschen, die mit wissenschaftlicher Forschung im Alltag normalerweise wenig oder nichts zu tun haben. Auch Fragen und Wünsche der Bevölkerung an die Forschung allgemein werden diskutiert.
Im November 2022 fand im mittelfränkischen Gunzenhausen bereits ein erstes „Heimspiel Wissenschaft“ der FAU mit dem Landeshistoriker Prof. Dr. Georg Seiderer statt. Anfang Januar 2023 tauschte sich der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Markus Lehmkuhl vom Karlsruher Institut für Technologie in seinem niedersächsischen Heimatort Abbenhausen mit interessierten Bürger:innen aus. Und am 31. Januar sucht die Soziologin Dr. Christine Preiser vom Universitätsklinikum Tübingen im baden-württembergischen Ühlingen den Dialog über ihre arbeitsmedizinische Forschung.
Mit „Heimspiel Wissenschaft“ werden Wissenschaft und Forschung in der Kneipe um die Ecke, im Gemeindehaus, im Vereinsheim oder auf dem Dorfplatz greifbar. „Heimspiel Wissenschaft“ ist ein Verbundprojekt der Hochschulrektorenkonferenz, der Wissenschaftskommunikations-agentur con gressa und dem #WisskommLab an der Universität Heidelberg. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung noch bis Ende 2024 im Rahmen der Initiative „Wissenschaftsjahre“ gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt „Heimspiel Wissenschaft“
Wissenschaftsjahr
Ziel der Initiative „Wissenschaftsjahre“ ist es, den gesellschaftlichen Dialog über Forschung zu befördern. Im Mittelpunkt stehen hierbei jährlich wechselnde, fächerübergreifende Themen. Zahlreiche Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen das Jahr mit eigenen Aktivitäten. Das Motto des Wissenschaftsjahrs 2023 lautet „Unser Universum“. Weitere Informationen zu den Aktivitäten finden Sie unter https://www.wissenschaftsjahr.de/2023/.
Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).