Zur "Forschungsprämie"


Stellungnahme des 572. Präsidiums der HRK vom 13.11.2006



1. Die HRK begrüßt die Initiative des BMBF, durch eine Forschungsprämie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Wirtschaftsunternehmen und Hochschulen brauchen Anreize für eine verstärkte Zusammenarbeit in Deutschland.


2. Die Hochschulen sollten die Förderung als Anreiz verstehen, stärker auf die Wirtschaft zuzugehen und ihre Kompetenz und Kooperationsbereitschaft deutlich zu machen. Sie sollten sich als selbstbewusste Partner positionieren. Kooperationen müssen marktgerecht kalkuliert werden und ins wissenschaftliche Profil der Hochschulen passen.


3. Aus Sicht der Hochschulrektorenkonferenz sollte die Förderung nur für Hochschulen vorgesehen werden, und nicht gleichzeitig für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen offen sein, deren Auftrag satzungsgemäß schon in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft besteht. Es sind die Hochschulen, die hier bisher einen Wettbewerbsnachteil hatten und die als Partner der Wirtschaft stärker positioniert werden müssen.


4. Das BMBF ist aufgefordert, die administrativen Rahmenbedingungen und Entscheidungsprozesse für die Vergabe der Forschungsprämie einfach, transparent und flexibel zu gestalten. Nur wenn das Geld direkt an die Hochschulen geht und nur wenn es unbürokratisch dort verfügbar ist, wo die Kooperation gestaltet wird, ist ein Anreizeffekt zu erwarten.


5. Die jetzt vorgesehenen Ober- und Untergrenzen für die Förderung sollten nach einer Erprobungsphase evaluiert und ggf. neu festgelegt werden.