Gemeinsame Erklärung der Präsidien der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten, der deutschen Hochschulrektorenkonferenz und der österreichischen Rektorenkonferenz


Beschlossen beim Treffen der Präsidien von SHRK, HRK und ÖRK am 21./22.9.2000



Der Prozess der Umgestaltung des Hochschulwesens hat sich in Österreich, der Schweiz und Deutschland fortgesetzt. Deshalb waren Meinungsaustausch und wechselseitige Information beim Trilateralen Treffen der Hochschulrektorenkonferenzen dieser Länder in Salzburg besonders fruchtbar.Die Rektorenkonferenzen engagieren sich und unterstützen einander, folgende strategische Ziele zu erreichen:


Dem Bildungsauftrag in hoher Qualität und auf effiziente Weise gerecht zu werden, erfordert die eigenverantwortliche und autonome Steuerung der Hochschulen.


Die Stärkung der Eigenverantwortung der Hochschulen entlässt die staatliche Trägerschaft nicht aus ihrer Verpflichtung zur Sicherung einer adäquaten finanziellen Ausstattung. Hinsichtlich der Diskussion über die Einführung von Studiengebühren besteht prinzipielle Übereinstimmung, dass ein funktionierendes und die Breite der Bedürfnisse abdeckendes Stipendien- und Darlehenssystem den freien Hochschulzugang aller Geeigneten und Leistungswilligen gewährleisten muss. Sofern Studiengebühren erhoben werden, müssen sie in den Hochschulhaushalten verbleiben und insbesondere zur Verbesserung der Studien- und Lehrsituation verwendet werden.


Die Modernisierung der Hochschulen erfordert ein neues Dienstrecht, um die für eine hochqualifizierte Lehre und Forschung unverzichtbare Flexibilisierung der wissenschaftlichen Dienstverhältnisse zu erreichen. Soll ein Wissenschaftssystem wettbewerbsfähig sein, müssen herausragende Leistungen besonders belohnt werden können. Innovativ können die Hochschulen nur sein, wenn ihre Angehörigen Mobilität als Chance und Verpflichtung wahrnehmen.


Die Arbeit der Hochschulen muss im internationalen Kontext stattfinden. Dazu gehört die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Einführung des dreigliedrigen Studiums, Anwendung von ECTS und Qualitätssicherung sollten nicht zu einer unerwünschten Vereinheitlichung führen, sondern gewachsene kulturelle Vielfalt respektieren.


 


Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten: Prof. Dr. Ulrich Gäbler


Deutsche Hochschulrektorenkonferenz: Prof. Dr. Klaus Landfried


Österreichische Rektorenkonferenz: Prof. Dr. Georg Winckler