Brasilien

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ANDIFES (Associação Nacional dos Dirigentes das Instituições Federais de Ensino Superior)
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Brasilien ist für Deutschland ein wichtiges Partnerland im Bereich der internationalen Hochschulkooperation. Dies drückt sich auch in der Vielzahl der Kooperationsbeziehungen zwischen brasilianischen und deutschen Hochschulen aus. Nicht nur vor diesem Hintergrund pflegt die HRK enge Beziehungen zu brasilianischen Partnerorganisationen wie der ANDIFES (Associação Nacional dos Dirigentes das Instituições Federais de Ensino Superior) sowie der CAPES (Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior).

Im Juni 2012 hat die HRK mit fünf brasilianischen Partnerorganisationen eine
Vereinbarung zur Hochschulzusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien geschlossen. Die Kooperationsvereinbarung enthält Empfehlungen zur Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen beider Staaten in Lehre, Studium, Forschung und Entwicklung sowie in Weiterbildung und Wissens- und Technologietransfer. "Die Vereinbarung wird dazu beitragen, die Kooperation der Hochschulen beider Länder weiter zu fördern und die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen und -abschlüssen zu vereinfachen. Sie beinhaltet Empfehlungen zur Anerkennung von akademischen Graden und Qualifikationen und zur Zulassung von deutschen und brasilianischen Studierenden und Doktorandinnen und Doktoranden“, so HRK-Präsidentin Margret Wintermantel.

Die deutschen Hochschulen sind nun eingeladen, der bilateralen Vereinbarung beizutreten. Diese Vereinbarung ersetzt die vorangegangenen, bereits in den 1990er Jahren abgeschlossenen Rahmenvereinbarungen zur deutsch-brasilianischen Hochschulzusammenarbeit.

Sorge um Hochschulautonomie in Brasilien

Auch in Brasilien gibt es nun Grund zur Besorgnis über die Zukunft der akademischen Freiheit. Der neue Staatspräsident Jair Bolsonaro erklärte auf Twitter, die Regierung wolle die Finanzierung der brasilianischen Bundesuniversitäten umfassend kürzen und für die Fakultäten für Philosophie und Soziologie ganz einstellen. Die französische Rektorenkonferenz CPU hat sich bereits mit den brasilianischen Hochschulen solidarisch erklärt. HRK-Präsident Peter-André Alt schloss sich an: „Leistungsfähige, unabhängige Hochschulen sind wichtige Elemente einer demokratischen Gesellschaftsordnung. Es ist erschreckend, dass sie in Brasilien nun unverhohlen gerade in dieser Funktion geschwächt werden sollen.“

Delegation informiert sich über HRK-Audit

In Brasilien rückt die institutionelle Internationalisierung der Hochschulen immer mehr in den Fokus. Nun werden in Brasilien die Möglichkeiten geprüft, ein dem HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ vergleichbares Beratungsformat für die brasilianischen Hochschulen zu implementieren. Vor diesem Hintergrund besuchte eine hochrangige Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern dreier brasilianischer Rektorenkonferenzen und der Förderorganisation CAPES die HRK und verschiedene deutsche Hochschulen, um sich intensiv über das HRK-Audit zu informieren. Im Mittelpunkt der Gespräche standen dabei neben den Erfahrungen der Hochschulen mit dem Audit insbesondere das zu Grunde liegende Konzept eines unabhängigen, vertraulichen und auf die Bedürfnisse der einzelnen Hochschule zugeschnittenen Beratungsformats.