Empfehlung der 41. Mitgliederversammlung der HRK am 4.11.2025 in Osnabrück
Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt davon ab, ob sie Wandel nachhaltig gestalten kann. Die HRK hat sich mit der Empfehlung „Für eine Kultur der Nachhaltigkeit“ bereits im Jahr 2018 zur Verantwortung der Hochschulen für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung bekannt und die besondere Bedeutung und Leistungsfähigkeit der Hochschulen in diesem Zusammenhang festgehalten. Aufsetzend auf diese Erklärung und die seitdem beschleunigte, zunehmend komplexe gesellschaftliche Transformation auch im Bereich der Nachhaltigkeit, legt die HRK nachfolgend Grundsätze zur Haltung der Hochschulen zum Thema Nachhaltigkeit vor und stellt ergänzend einen Anhang mit kontextualisierten Anregungen zur Verfügung, der den Hochschulen bei der Entwicklung von Kulturen der Nachhaltigkeit Orientierung und Materialien bieten soll.
Grundsätze
1. Die deutschen Hochschulen verstehen sich als maßgebliche gesellschaftliche Akteurinnen in der Transformation hin zur Nachhaltigkeit. Sie bringen dabei ihre Rolle als Zukunftswerkstätten der Gesellschaft und Orte der Innovation, Reflexion und Aushandlung von gesellschaftlichem Wandel ein. Mit ihrem Selbstverständnis als offene, autonome Wissenschaftseinrichtungen tragen die Hochschulen zur gesellschaftlichen Transformation mit je eigenen Kulturen der Nachhaltigkeit in allen Dimensionen gemäß den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der UN bei.
2. Jede Hochschule bestimmt auf dieser Basis ihr Nachhaltigkeitsverständnis selbstständig und setzt dabei strategische Schwerpunkte. Bezugsrahmen für diesen Zusammenhang sind in Forschung und Lehre wissenschaftliche Evidenz, die Autonomie der Hochschule und die Gestaltung der Selbstverwaltung.
a. Die Hochschulen leisten in der Forschung einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und zur Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft. Zugleich forschen sie zum Thema Nachhaltigkeit und dessen Bedingungen. Für eine weitere Dynamisierung dieser Forschung ist grundlegend, dass eine themenoffene Förderlandschaft weiter gestärkt wird, die um missionsgetriebene Angebote ergänzt ist. Für die Förderung von Forschung zu Nachhaltigkeitsthemen und von nachhaltigkeitsorientierten Forschungspraktiken ist noch stärker als bisher die Rolle der Hochschulen als Reallabore anzuerkennen. Hochschulen brauchen mehr und verlässliche Experimentierräume, um Wissen und Ansätze für die Gestaltung ihrer eigenen Prozesse und Infrastrukturen erproben, reflektieren und in gesellschaftliche Diskurse eintragen zu können.
b. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) als umfassendes, alle Bereiche der Hochschule umfassendes Konzept, leistet in der Lehre einen zentralen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung und zur gesellschaftlichen Orientierung von Studierenden. Erforderlich ist in diesem Kontext auch Freiraum zum (kritischen) wissenschaftsgeleiteten Austausch über Bedingungen, Effekte und Potenziale der Integration von Nachhaltigkeitsthemen in der Lehre.
c. Das Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit und die darauf aufbauende institutionelle Autonomie der Hochschulen sind unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass die Hochschulen ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Transfer eigenverantwortlich und selbstbestimmt gestalten. Dies schließt enge Vorgaben in den Landeshochschulgesetzen ebenso aus wie eine Hochschulsteuerung, die dem wissenschaftlich getriebenen Nachhaltigkeitsverständnis und einer damit verbundenen Profilbildung vorgreift.
d. Die Bestimmung und Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen an Hochschulen darf nicht durch externe administrative Anforderungen behindert werden. Pauschale Berichtspflichten, kleinteilige Indikatorik und Vorgaben oder kurzfristige Steuerungsversuche untergraben die Eigenverantwortung der Hochschulen und binden Ressourcen, die besser in Lehre und Forschung investiert wären. Wo quantitative Messungen sinnvoll sind, sollen sie von den Hochschulen selbst gewählt oder entwickelt und passgenau zum jeweiligen Zielsystem der Hochschule in bestehende Berichtssysteme integriert werden. Es braucht auch hier Vertrauen in die Steuerungsfähigkeit der Hochschulen und keine Detailregulierung von außen.
3. Für die Entwicklung eines spezifischen Nachhaltigkeitsverständnisses und Transformationsprofils benötigen die Hochschulen auskömmliche finanzielle Ressourcen, aufgabenangemessene Infrastrukturen auch und gerade im Bereich des Hochschulbaus – inklusive der geeigneten rechtlichen Möglichkeiten – und einen verlässlichen Rahmen für den langfristigen Aufbau von Nachhaltigkeitskompetenzen.
Anhang: Anregungen zur Nachhaltigkeit an Hochschulen
Die bedeutende Rolle der Hochschulen in der Nachhaltigkeitstransformation wird in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ausdrücklich betont[1]. Basierend auf dem in Politik, Wissenschaft und öffentlichem Diskurs etablierten Whole-Institution Approach (WIA, siehe Nr. 1) und mit besonderem Fokus auf Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE, siehe Nr. 2) sowie Forschung und Transfer für Nachhaltigkeit (siehe Nr. 3) geben die folgenden Ausführungen in Ergänzung zu den obigen Grundsätzen kontextualisierte Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit für Hochschulen. Ob und inwieweit die Hochschulen diese Anregungen umsetzen, entscheiden die Hochschulen jeweils selbst.
1. Anregungen zum Whole-Institution Approach (WIA)
Mit dem WIA wird die Einbeziehung der Nachhaltigkeit für alle Leistungsbereiche der Hochschulen und Hochschulangehörigen modelliert.[2] Aus der bisherigen hochschulischen Praxis lässt sich dazu die Empfehlung ableiten, hierfür eine Transformationsagenda als gemeinsame Vision zu entwickeln, für die die Hochschulangehörigen dann auch gemeinsam Verantwortung übernehmen. Dafür bieten sich partizipative Prozesse an, in denen sich Statusgruppen, Fachbereiche und zentrale Einrichtungen der Hochschule über ihr Verständnis von Nachhaltigkeit und ihre Zielvorstellungen austauschen können. Eine Zusammenführung dieser Diskurse (bottom-up und top-down) kann durch unmittelbare Anbindung des Themas Nachhaltigkeit an die Hochschulleitung oder durch strukturelle Verankerungen durch Stabsstellen oder Green Offices erfolgen. Bestehende Visionen, Strategien und Aktivitäten zur Umsetzung der SDGs und der verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit können zunächst erfasst und sichtbar gemacht werden.
Eine wirkungsorientierte Steuerung kann dabei über regelmäßige Evaluationen für alle Leistungsbereiche und ein kontinuierliches Monitoring erfolgen. Verstärkende Impulse für einen solchen Prozess geben Nachhaltigkeitsaudits, durch die der ganzheitliche Transformationsprozess mit Hilfe externer Expertise begleitet wird.[3] Das Nachhaltigkeitsaudit der HRK kann hierzu beispielgebend sein.
Der Betrieb sowie die Infrastruktur einer Hochschule selbst können ebenfalls im Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet werden. Dies umfasst Bereiche wie Energieeffizienz, Begrünung, Biodiversität, nachhaltige Mobilität, nachhaltigen Bau und nachhaltige Beschaffung.[4] Ein nachhaltiger Betrieb steigert die Akzeptanz nachhaltigkeitsbezogener Maßnahmen. Gleichzeitig wird durch die klima- und umweltfreundliche Gestaltung des Campus die Lebensqualität der Hochschulangehörigen verbessert.
Sog. Empowermentformate befähigen Hochschulangehörige, an diesen Transformationsprozessen teilzuhaben. Diese Formate vermitteln statusgruppenübergreifend das nötige Wissen, fördern die Auseinandersetzung mit Werten und unterstützen die Entwicklung von entsprechenden Kompetenzen. Somit bilden sie die Grundlage für Identifikation und aktives Engagement.[5] Empowerment kann beispielsweise durch Weiterbildungs- oder Coaching-Angebote gefördert werden, die allen Hochschulangehörigen Handlungskompetenzen vermitteln und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit fördern können.[6]
2. Anregungen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
BNE bedeutet die Etablierung einer handlungs- und zukunftsorientierten, kritisches Denken ermöglichenden sowie werteorientierten, interdisziplinären nachhaltigen Bildung. BNE ist in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und der UNESCO Recommendation on Education for Peace, Human Rights and Sustainable Development vom 20.11.2023[7] verankert: Bis zum Jahr 2030 ist danach sicherzustellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben.[8]
Aufgrund ihres transformatorischen Charakters wird BNE als der Treiber der Nachhaltigkeitstransformation insgesamt angesehen[9] und schafft die Voraussetzung für die Herausbildung von Kulturen der Nachhaltigkeit.[10] Es handelt sich dabei um einen ganzheitlichen Bildungsprozess, der alle Hochschulangehörigen einbezieht. Vor allem durch jährlich fast 500.000 Hochschulabsolvent:innen in Deutschland entfaltet er eine erhebliche Hebelwirkung für die gesellschaftliche Transformation.
BNE fördert vorausschauendes Denken aller Lernenden. So soll eigenes Handeln mit Blick auf Auswirkungen in Gegenwart und Zukunft sowie für die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit reflektiert und in wertebasierte Entscheidungen übersetzt werden, die sozial gerecht sind und die planetaren Grenzen berücksichtigen.[11] Damit hat BNE auch eine politische und demokratiebildende Komponente. Zugleich wird Lernenden der Erwerb und das praktische Erproben konkreten disziplinären Wissens und von Handlungs- und Gestaltungskompetenzen[12] zur Umsetzung der SDGs ermöglicht. Dazu gehören auch inter-, multi- und transdisziplinäre Kompetenzen und die Befähigung zu Perspektivwechseln und Interaktionen mit unterschiedlichen Akteur:innen. Lehrende überprüfen und gestalten mit BNE ihre Lehrinhalte kritisch auf Nachhaltigkeitsorientierung hin.
Die Wirksamkeit von BNE kann durch innovative Lehr- und Lernformate befördert werden, so beispielsweise durch kritische Auseinandersetzungen mit den Entstehungsbedingungen von Erfahrungswissen oder traditional ecological knowledge (TEK)[13]. Im Rahmen forschenden Lernens und von handlungsorientiertem Service Learning, das zudem Partnerschaften mit externen Organisationen beinhaltet[14], werden Handlungs- und Gestaltungskompetenzen mit unmittelbarem Nutzen für die Hochschule, die Praxis und die Gesellschaft erprobt, Verantwortungsübernahme bestärkt und Selbstwirksamkeit erfahren.
Internationale und interdisziplinäre Formate fördern durch das Zusammenarbeiten von Studierenden aus unterschiedlichen Disziplinen und Kulturen vernetztes Denken komplexer Problemstellungen und interkulturelle Verständigung in einem globalen Raum, wie beispielsweise die DAAD-geförderten SDG-Partnerschaften,[15] mit denen besonders SDG 4 (Hochwertige Bildung) und 17 (Partnerschaften) verfolgt werden.
Den Lern- und Lehrumgebungen sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, um sicherzustellen, dass „die Art und Weise, wie die Einrichtungen geführt und Entscheidungen innerhalb einer Einrichtung getroffen werden, mit den Lerninhalten und den pädagogischen Methoden korrespondiert und diese weiter stärkt“.[16]
Im Kontext von BNE kann Künstliche Intelligenz (KI) als Werkzeug dienen, um Lernprozesse zu personalisieren, komplexe Nachhaltigkeitsthemen zu veranschaulichen und zukunftsorientierte Kompetenzen zu fördern. Digitale Lernumgebungen ermöglichen es Studierenden, Szenarien nachhaltiger Entwicklung zu simulieren und internationale Partnerschaften zu fördern, was zur globalen Vernetzung und gemeinsamen Lösungsfindung beiträgt. Zugleich zählt zu den Kompetenzen von BNE, den Energieverbrauch bei der Nutzung von KI und digitalen Umgebungen bis hin zu Großrechnern in der Forschung kritisch bewerten zu können.
Die Schaffung neuer nachhaltigkeitsbezogener Studiengänge oder die Modifikation bestehender Curricula erfordert im Regelfall aufwändige formale Prozesse bis hin zu (Re-)Akkreditierungen. Weniger aufwändig lässt sich die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in bestehende Lehrangebote, das Angebot hochschulweiter Lehrveranstaltungen in (freien) Wahlbereichen oder von Micro Degrees zur Nachhaltigkeit realisieren. Die inhaltliche Breite von Nachhaltigkeit hält Anknüpfungspunkte für jedes Fach bereit;[17] konkrete Themenstellungen werden häufig in Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrenden gefunden.[18]
Besondere Bedeutung kommt der curricularen Gestaltung der Lehrkräftebildung zu. Über eine starke Integration von BNE, einer nachhaltigkeitsorientierten Pädagogik und die Stärkung der BNE-Kompetenzen zukünftiger Lehrkräfte als Multiplikator:innen können Hochschulen einen besonders wirksamen Beitrag zur Gewährleistung hochwertiger Bildung im Sinne von SDG 4 in der gesamten Bildungskette leisten.
Für BNE in der Lehre sind in vielen Fällen Fortbildungsangebote für die Lehrenden erforderlich, mindestens aber zeitliche Ressourcen[19] oder Peer-to-peer-Workshops, in denen innovative Lehrende ihre Konzepte weitergeben.[20] Die HRK bietet zu diesem Zweck regelmäßig digitale Workshops und Präsenztagungen zu BNE an, die sich an Lehrende, Leitungen, Verwaltung und Green Offices gleichermaßen richten. Die Inhalte reichen von der Gestaltung von Curricula über Lehr- und Lernformate bis zu Internationalisierung von BNE; auch Empowerment wird gestärkt.[21]
Von bildungspolitischer Seite sind förderliche Rahmenbedingungen für BNE zu gewährleisten,[22] vor allem durch entsprechende finanzielle Ausstattung und personelle Ressourcen an den Hochschulen sowie – auf Wunsch der Hochschulen – durch angemessene Anrechnung der Veranstaltungen auf die Lehrverpflichtung in den Lehrverpflichtungsverordnungen.
3. Anregungen zu Forschung und Transfer für Nachhaltigkeit
Forschung für Nachhaltigkeit umfasst Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung. Darüber hinaus entwickeln sich in ihrem Kontext neue Formen der Forschung, die stark von Transdisziplinarität und transformativen Ansätzen gekennzeichnet sind. Forschung für Nachhaltigkeit liefert nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Durch Forschung über die Nachhaltigkeit von Forschung, über die Nachhaltigkeitstransformation und über BNE unterstützt sie reflexiv die Hochschultransformation selbst. Hierbei sollten auch Zielkonflikte adressiert werden, die entweder bereits bekannt sind oder im Rahmen der Forschung erkannt werden; gerade in der Forschung sind z. B. Energiebedarfe enorm.
Förderinstitutionen erkennen in ihrem Handeln zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit vor allem als Forschungsgegenstand an. Neben etablierten Forschungsförderern engagieren sich auch Stiftungen und Bundesländer zunehmend für eine Forschung, die aktiv zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Die HRK begleitet, ausgehend von der FONA-Strategie des BMBF / BMFTR[23], im Forschungsverbund Transformationspfade nachhaltiger Hochschulen (Projekt traNHSform) elf Hochschulverbünde insbesondere mit der Zielsetzung, ein Nachhaltigkeitsaudit für Hochschulen zu entwickeln.[24]
Forschung zur Nachhaltigkeit ist in allen Dimensionen langfristig ausgelegt. Aus diesem Grund muss für Förderungen sichergestellt werden, dass Forschung für Nachhaltigkeit weiterhin auskömmlich und bei Bedarf mit weiteren Steigerungen finanziert wird.
Mit Leitlinien der Nachhaltigkeit stellt beispielsweise die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sicher, dass Nachhaltigkeitsaspekte in Forschungsprozessen angemessen berücksichtigt werden. Das Bewusstsein für nachhaltiges Forschen soll so geschärft werden; zugleich steht aber die wissenschaftliche Exzellenz stets im Vordergrund.[25] Förderinstitutionen müssen sicherstellen, dass die Hochschulen ihre Autonomie in der Forschung behalten und ein hoher Verwaltungsaufwand vermieden wird.
Für internationale Forschungsvorhaben zur nachhaltigen Forschung stellen die Forschungsrahmenprogramme (FRP) der Europäischen Union ein Kerninstrument dar. Mehrheitlich handelt es sich um transnationale und sektorübergreifende Förderungen in Verbünden. Sie bieten Forschenden aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wirtschaft und dem gesellschaftlichen Sektor die Möglichkeit, entsprechende Fördermittel einzuwerben. Die EU geht mit Innovationen oft bereits in den Transfer über.[26]
Hochschulen können durch Transfer auf der Basis entsprechender Forschungsprofile gezielt Impulse für die Nachhaltigkeitstransformation setzen und als Innovationsmotoren wirken. Dabei werden Hochschulen selbst zum Forschungsfeld. Im Sinne des WIA fließen innovative Ergebnisse der Nachhaltigkeitsforschung wiederum in die Hochschulprozesse ein.
Der Transfer von Ideen, Wissen und Technologien zwischen Hochschule, Gesellschaft und weiteren Organisationen der Praxis ist ein ebenso wichtiger Bestandteil des WIA. Kooperation mit anderen Hochschulen – national und international – ermöglicht, Best Practices des Transfers zu teilen.[27]
------------------------------------------------------------------
Anmerkungen
[1] Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Weiterentwicklung 2025. Transformation gemeinsam gerecht gestalten. Bundesregierung. In: BT-Drs. 20/14980. URL: dserver.bundestag.de/btd/20/149/2014980.pdf (21.2.2025).
[2] Bildung für nachhaltige Entwicklung: eine Roadmap. UNESCO 2021. URL: unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379488. (21.2.2025), Seite 28.
[3] Vgl. hierzu etwa das in Pilotierung befindliche Nachhaltigkeitsaudit des HRK-Projekts traNHSform. URL: www.hrk.de/themen/hochschulsystem/nachhaltigkeit/tranhsform/ (4.12.2024). – Ferner das vor allem auf Studium und Lehre bezogene Audit „Responsible Futures“ von Students Organising for Sustainability. URL: www.sos-uk.org (4.12.2024).
[4] Bauliche Maßnahmen sind aktuell eine besondere Herausforderung für Hochschulen. Die Kosten für die Auflösung des Sanierungsstaus an deutschen Hochschulen werden auf 74 (Schätzung des Arbeitskreises Hochschulbau der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands vom Juni 2023) bis 140 Milliarden Euro (Schätzung der Hamburger Finanzbehörde vom Januar 2025) veranschlagt.
[5] Vgl. dazu das Projekt EmpowerESD von HRK und netzwerk n. URL: www.hrk.de/themen/hochschulsystem/nachhaltigkeit/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-bne/empoweresd/ (4.12.2024).
[6] K. R. Hamann, J. R. Holz, G. Reese, Coaching for a sustainability transition. Empowering student-led sustainability initiatives by developing skills, group identification, and efficacy beliefs, Frontiers in Psychology 2021.
[7] URL: unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000386924 (19.6.2024).
[8] Vgl. außerdem UNESCO, Education for sustainable development: a roadmap (Paris 2020). URL: unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000374802 (30.9.2024). – Ein weiteres zentrales Dokument insbesondere für den europäischen Raum ist die European Declaration on Global Education to 2050 vom 4.11.2022 (sog. Dublin Declaration), die BNE als wesentlichen Baustein globaler Bildung fasst und eine Strategieperspektive über das Jahr 2030 hinaus bis 2050 bietet. URL: static1.squarespace.com/static/5f6decace4ff425352eddb4a/t/65cbd5b4dbd08357e1f86d56/1707857361786/GE2050-declaration.pdf (19.6.2024). – Vgl. außerdem Art. 14 der Earth Charter Principles als stärker wertebasierte Ergänzung zu den UND SDGs. URL: earthcharter.org/wp-content/uploads/2020/06/Booklet-Earth-Charter-52-FINAL.pdf (20.6.2016).
[9] UNESCO, Education for sustainable development: a roadmap (Paris 2020). URL: unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000374802 (30.9.2024). Seite 3.
[10] Vgl. Die kulturelle Dimension der Hochschulen. HRK-Empfehlung vom 14.11.2023. URL: www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-01-Beschluesse/2023-11-14_HRK-MV_Empfehlung_Kulturelle-Dimension.pdf (23.4.2025). Seite 3-4.
[11] Vgl. hierzu auch das Framework der Inner Development Goals. URL: innerdevelopmentgoals.org/framework/ (30.9.2024).
[12] Vgl. auch GreenComp. Der Europäische Kompetenzrahmen für
Nachhaltigkeit. Europäische Kommission 2022. URL: publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC128040 (30.9.2024).
[13] Zumeist indigene und lokale Wissensformen über adaptive Praktiken in sich verändernden Umwelten.
[14] Im Einklang mit SDG 17 und Handlungsfeld 5 gemäß UNESCO, Education for sustainable development: a roadmap (Paris 2020). URL: unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000374802 (30.9.2024).
[15] DAAD. URL: www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/weiterfuehrende-infos-zu-daad-foerderprogrammen/sdg-partnerschaften/ (26.3.2025).
[16] BNE-Roadmap 2021, S. 28.
[17] Beispiele hochschulischer BNE hält etwa die Nationale Plattform BNE beim BMBF bereit. URL: www.bne-portal.de/SiteGlobals/Forms/bne/lernmaterialien/suche_formular.html (20.6.2024); das HRK-Projekt EmpowerESD bietet weitere Anregungen und Vernetzungsmöglichkeiten an.
[18] Ohnehin betont Handlungsfeld 4 der BNE-Roadmap die Beteiligung junger Menschen, im Falle der Hochschulen der Studierenden, die mit den Folgen vielfältiger Krisen länger leben und Lösungen werden finden müssen.
[19] Vgl. etwa das Angebot „Nachhaltig lehren lernen“. URL: www.zukunftlernen.jetzt/e-learning (20.6.2024).
[20] Vgl. Handlungsfeld 3 der BNE-Roadmap zur Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und anderen Multiplikator:innen.
[21] Liste der HRK-Veranstaltungen: www.hrk.de/themen/hochschulsystem/nachhaltigkeit/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-bne/ (26.3.2025).
[22] Handlungsfeld 1 der BNE-Roadmap.
[23] FONA-Strategie. BMBF. URL: www.fona.de/de/fona-strategie (27.3.2025).
[24] URL: www.hrk.de/themen/hochschulsystem/nachhaltigkeit/tranhsform/ (27.3.2025).
[25] DFG. URL: www.dfg.de/de/grundlagen-themen/entwicklungen-im-wissenschaftssystem/nachhaltigkeit-im-forschungsprozess (27.3.2025).
[26] Europäische Kommission. URL: research-and-innovation.ec.europa.eu/funding/funding-opportunities/funding-programmes-and-open-calls/horizon-europe_en (27.3.2025). – EU-Forschungsrahmenprogramme. HRK: URL: www.hrk.de/themen/forschung/eu-forschungs-rahmenprogramme/ (27.3.2025).
[27] Z. B. über Netzwerke wie die International Association of Universities (IAU), die UN Higher Education Sustainability Initiative (HESI) oder die Initiative „Leaders in Higher Education Alliance and Programme - For Accelerating Sustainability Transformations“ (LEAP-FAST) von UNITAR und UNESCO.