HRK warnt vor Schließung des Berliner Universitätsklinikum Benjamin Franklin


Stellungnahme des 196. Plenums vom 18./19. Februar 2002


Die HRK begleitet die vom Berliner Senat geplante Schließung des Klinikums der Freien Universität Benjamin Franklin mit großer Besorgnis. Die HRK hat in der Öffentlichkeit wiederholt darauf hingewiesen, dass Bildung und Forschung entscheidende Faktoren für die Entwicklung von Regionalwirtschaft und -struktur darstellen:

  • Durch Forschungsinnovationen entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren und damit auch neue Arbeitsplätze.

  • Hochschulen stellen dem Arbeitsmarkt hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung. Dies beeinflusst in entscheidender Weise die Standortentscheidungen von Unternehmen.

  • Hochschulen und ihre Beschäftigten entwickeln Kaufkraft, fragen Güter und Dienstleistungen nach und beleben die Wirtschaft einer Region. Aufgrund direkter, indirekter und induzierter Nachfrageeffekte im regionalökonomischen Wirtschaftskreislauf entstehen Umsätze, Einkommen und Arbeitsplätze, die die Ausgaben für den Hochschulbereich um ein Vielfaches übertreffen.

Aus diesen Gesichtspunkten ist klar zu erkennen, dass Ausgaben für den Hochschulbereich keine "verlorenen" konsumtiven Ausgaben, sondern nachweislich ein Teil der Wirtschaftsförderung sind. Das gilt umso mehr für das in der biomedizinischen Forschung starke Universitätsklinikum Benjamin Franklin. Die HRK verkennt nicht die außergewöhnlich schwierige finanzielle Lage des Landes Berlin. Sie empfiehlt dem Land jedoch, die dargelegten wirtschaftlichen Effekte in eine Gesamtanalyse und -berechnung durch Experten einbeziehen zu lassen.