Praxiswerkstatt zum Thema „Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Studiengänge“
In einer zunehmend international vernetzten und transnational agierenden Hochschulwelt und mit einer wachsenden Anzahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen hat das Thema Mehrsprachigkeit in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Vor dem Hintergrund ihres akademischen (Aus-)Bildungsauftrags stehen Hochschulen vor der Herausforderung, ihre Studienangebote international anschlussfähig und attraktiv zu gestalten und im Sinne einer qualitativ hochwertigen Lehre stetig weiterzuentwickeln. Als Teil ihrer Internationalisierungsstrategie ist die Mehrsprachigkeit im Studium und insbesondere die Einrichtung fremd- bzw. mehrsprachiger Studiengänge für viele Hochschulen ein strategisches Ziel. Zugleich besteht weiterhin die Notwendigkeit, Prozesse zur Einrichtung sowie langfristige Bedarfe und Ressourcen transparent zu machen und die Einbettung fremd- und mehrsprachiger Studiengänge in den Hochschulen in den Blick zu nehmen.
Vor diesem Hintergrund hat das Projekt HRK ADVANCE im vergangenen Jahr auf Grundlage einer juristischen Expertise und einer Expertenrunde eine Handreichung erarbeitet, die die rechtlichen Rahmenbedingungen und konkreten Handlungsspielräume der Hochschulen fokussiert. Diese Handreichung, die Mitte Mai 2023 veröffentlicht wird, stellt die Grundlage für eine Praxiswerkstatt zum Thema „Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Studiengänge“ dar, die am 5. und 6. Juni 2023 im Veranstaltungszentrum KOMED in Köln stattfand.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete am 5. Juni eine Keynote von Prof. Britta Hufeisen (Professorin für Sprachwissenschaft-Mehrsprachigkeit, Leiterin des Sprachenzentrums, TU Darmstadt) mit dem Titel „Internationalisierung von Hochschulen – alles Englisch oder funktionale Mehrsprachigkeit?“. Im Anschluss wurden in einer interaktiven Präsentation die Ergebnisse der HRK ADVANCE-Handreichung vorgestellt. Ein abschließendes Abendbuffet bot Raum für Austausch und Vernetzung. Am zweiten Tag wurden zentrale Fragestellungen zum Thema mehrsprachiger Studiengänge in drei parallelen Workshops diskutiert: Neben kurzen Impulsvorträgen wurden hier die Anregungen aus der Handreichung für die Studiengangsentwicklung, Lehre und Verwaltung strategisch weitergedacht. Die Ergebnisse der Workshops wurden im Anschluss im Plenum zusammengetragen und diskutiert, bevor die Veranstaltung mit einem Mittagsbuffet ihren Ausklang fand.
Die Veranstaltung richtete sich an Vertreter:innen deutscher Hochschulen, die mit den rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Studiengänge auf leitender, koordinierender oder praktischer Ebene befasst sind. Dazu gehören insbesondere Hochschul-, Fakultäts- und Fachbereichsleitungen, Lehrende, Mitarbeiter:innen aus der Verwaltung wie Sprachenzentren, International Offices, Studien- und Prüfungssekretariate, die Studiengangsentwicklung und Lehrevaluation.
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Ergebnisdossier Praxiswerkstatt Mehrsprachigkeit in Studiengängen
Programm
15:00 Uhr
Registrierung
15:30 Uhr
Begrüßung
anschließend
Keynote & Q&A: „Internationalisierung von Hochschulen – alles Englisch oder funktionale Mehrsprachigkeit?“
Prof. Dr. Britta Hufeisen, Professur Sprachwissenschaft-Mehrsprachigkeit, Leitung Sprachenzentrum, Technische Universität Darmstadt
17:00 Uhr
Kaffeepause
17:30 Uhr
Interaktive Einführung in die HRK ADVANCE-Handreichung „Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Studiengänge“
18:15 Uhr
Abendbuffet und Austausch
19:30 Uhr
Ende erster Tag
08:30 Uhr
Begrüßungskaffee
09:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in Tag 2
09:15 Uhr
Aufteilung auf Workshop-Räume
09:30 Uhr
Drei parallele Workshops
Workshop 1
Studiengangsentwicklung und Lehrsprache: Änderung der Lehrsprache und ihr Einfluss auf Prüfungs- und Studienordnungen
Impulsgeber:innen:
- Susanne Lippold, Dezernat Hochschulentwicklung und Strategie - Studiengänge, Akkreditierung, Universitätskommission für Lehre, Ruhr-Universität Bochum
- Prof. Dr. Mechthild Schrooten, Studiengangsleiterin ISGM und MGM, Professur für Volkswirtschaftslehre, Hochschule Bremen
Moderation: Alexandra Feisthauer und Elisabeth Vögele, HRK ADVANCE
Workshop 2
Sprachkonzepte, didaktische Methodik und ihre Anwendungsbereiche in der Lehre – welche Sprachkompetenzen benötigen wir heute und morgen?
Impulsgeber:
- Constanze Bradlaw, Persönliche Referentin des Vizepräsidenten für Innovation und Internationales, Technische Universität Darmstadt
- Dr. Maike Engelhardt, Leiterin des Sprachenzentrums, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Moderation: Dr. Katharina Gefele, HRK ADVANCE
Workshop 3: Qualitätssicherung mehrsprachiger Lehre: Lehrevaluation, Weiterbildungsangebote, institutionelle Services
Impulsgeber:innen:
- Susanne Ehrlich, Stabsabteilung Lehre - Studium, Lehre, Weiterbildung, Qualitätssicherung, Servicestelle Lehrevaluation, Justus-Liebig-Universität Gießen
- Christina Thunstedt, Leitende Lektorin/Stellvertretende Leiterin des TUM Sprachenzentrum, Technische Universität München
Moderation: Laura Lizarazo, HRK ADVANCE
11:30 Uhr
Kaffeepause
12:00 Uhr
Berichte aus den Workshops und Abschlussdiskussion im Plenum
13:15 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Hier finden Sie das Programm (PDF) zum Download.
Weitere Informationen zum Programm
Internationalisierung von Hochschulen – alles Englisch oder funktionale Mehrsprachigkeit?
Prof. Dr. Britta Hufeisen sprach über das Sprachenkonzept der funktionalen Mehrsprachigkeit, das sie zusammen mit Frau Constanze Bradlaw und Frau Stefanie Nölle-Becker entwickelt hat und das nun an der TU Darmstadt umgesetzt wird. Sie berichtete über Chancen und Herausforderungen, über Anwendungsbereiche und Zielgruppen sowie vor allem über den Mehrwert, den eine funktionale Mehrsprachigkeit für die Universität generieren soll.

Interaktive Präsentation der Handreichung
Am ersten Veranstaltungstag wurden in einer interaktiven Präsentation die Ergebnisse der Handreichung „Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Studiengänge“ vorgestellt und über ein Online-Befragungstool der Stand der Entwicklung von Mehrsprachigkeit in Studiengängen an den Hochschulen der Teilnehmer:innen abgefragt.
Studiengangsentwicklung und Lehrsprache: Änderung der Lehrsprache und ihr Einfluss auf Prüfungs- und Studienordnungen
Im Fokus des Workshops stand die Studiengangsentwicklung unter Berücksichtigung der Prozessschritte und Entscheidungsinstanzen von der Idee bis zur Einrichtung bzw. Änderung eines Studiengangs. In zwei Impulsen wurden sowohl die organisatorischen Rahmenbedingungen als auch die konkrete Kommunikation mit verschiedenen Funktionseinheiten in der Anbahnungs- und Umsetzungsphase beleuchtet.
Susanne Lippold
Dezernat Hochschulentwicklung und Strategie - Studiengänge, Akkreditierung, Universitätskommission für Lehre, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Mechthild Schrooten
Studiengangsleiterin ISGM und MGM, Professur für Volkswirtschaftslehre, Hochschule Bremen

Sprachkonzepte, didaktische Methodik und ihre Anwendungsbereiche in der Lehre – welche Sprachkompetenzen benötigen wir heute und morgen?
In diesem Workshop ging es um die Frage, wie Fachinhalte und Spracherwerb zielführend miteinander verknüpft werden können. Im Fokus stand das Ziel, Studierenden aus dem In- und Ausland im Studium in Deutschland vielfältige fremd- und mehrsprachige Lehr- und Lernerfahrungen zu ermöglichen. Dabei ging es auch um die Frage, welchen Einfluss aktuelle Entwicklungen wie die künstliche Intelligenz auf das Sprachenlernen und zukünftige Sprachkompetenzen haben können.
Dr. Maike Engelhardt
Leiterin des Sprachenzentrums, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Constanze Bradlaw
Persönliche Referentin des Vizepräsidenten für Innovation und Internationales, Technische Universität Darmstadt


Qualitätssicherung mehrsprachiger Lehre: Lehrevaluation, Weiterbildungsangebote, institutionelle Services
Den Auftakt dieses Workshops bildeten zwei Impulse aus der Studiengangsevaluation und dem Sprachenzentrum. In drei Arbeitsgruppen wurden anschließend Entwicklungsmöglichkeiten der Lehrevaluation, der Weiterbildungsangebote und zentrale Unterstützungsangebote für Lehrende vertieft diskutiert, um die Rahmenbedingungen fremd- und mehrsprachiger Lehre für Lehrende konkret weiterzuentwickeln.
Susanne Ehrlich
Stabsabteilung Lehre - Studium, Lehre, Weiterbildung, Qualitätssicherung, Servicestelle Lehrevaluation, Justus-Liebig-Universität Gießen
Christina Thunstedt
Leitende Lektorin/Stellvertretende Leiterin des TUM Sprachenzentrums, Technische Universität München

