Projektbeschreibung HRK ADVANCE
Das Projekt „HRK ADVANCE – Governance und Prozesse der Internationalisierung optimieren“ zielt darauf ab, die Effizienz und Effektivität des hochschulischen Internationalisierungshandelns zu steigern. Das Projekt legt den Fokus auf rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen an deutschen Hochschulen und bearbeitet konkrete Fragestellungen im Kontext internationaler Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene und Systemebene. Es richtet sich dabei an verschiedene Zielgruppen: Im Vordergrund stehen die deutschen Hochschulen (verschiedene Akteursgruppen, insbesondere die Hochschulleitungen), die Ergebnisse sind jedoch ebenso relevant für die Politik in Bund und Ländern sowie andere Akteure im Wissenschaftssystem. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bis Ende 2024 gefördert.
Themen
Das Projekt untergliedert sich inhaltlich in drei Themenzyklen. Der erste Zyklus umfasst Themen der Governance internationalisierter Lehre und startete im Winter 2021. Der zweite Zyklus fokussiert den Themenkomplex der Governance der Internationalisierung des wissenschaftlichen Personals und wird seit Frühjahr 2022 bearbeitet. Der dritte Zyklus mit dem Thema Governance internationaler Hochschulkooperationen ist mit der ersten Expertenrunde Ende September 2023 gestartet.
Erster Themenzyklus: Governance internationalisierter Lehre
Die Lehre und das Lehrangebot an den deutschen Hochschulen wandeln sich unter den Bedingungen der Internationalisierung. Dies bringt einerseits neue Herausforderungen für Lehrende, Studierende und die Verwaltung mit sich, eröffnet jedoch auch neue Spielräume für die Organisation und Gestaltung von Studienangeboten.
Mehrsprachigkeit im Studium
Das Projekt nimmt bei diesem Thema die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen von Mehrsprachigkeit im Studium in den Blick. Welche Herausforderungen und Potenziale bestehen bei der Etablierung mehrsprachiger Studiengänge im Kontext einer international vernetzten Wissenschaft und einem globalen Arbeitsmarkt?
Rahmenbedingungen virtueller Mobilität von internationalen Studierenden
Als zweites Thema stehen die organisatorischen Rahmenbedingungen von Zugang und virtueller Teilnahme internationaler Studierender an Studium und Prüfungen im Fokus. Welche rechtlichen Fragen stellen sich im Kontext der Teilnahme von internationalen Studierenden an Online-Lehrveranstaltungen an einer deutschen Hochschule?
Zweiter Themenzyklus: Governance der Internationalisierung des wissenschaftlichen Personals
Als transnationale Akteure stehen Hochschulen vermehrt vor Herausforderungen der Entwicklung eines globalen Wissenschaftssystem. Für Hochschulen als Organisationen birgt der globale Arbeitsmarkt Herausforderungen bei der Rekrutierung von Personal, gleichzeitig bergen die Entwicklungen neue Potenziale für Kooperationen und Lehrendenmobilität.
Gewinnung und Berufung internationaler Professor:innen
Das erste Thema greift die Governance der Gewinnung und Berufung internationaler Professor:innen auf. Internationale Professor:innen sind Schlüsselakteure für Internationalisierungsprozesse an Hochschulen in Forschung und Lehre. Welche Herausforderungen und strategischen Ansätze gibt es, ausländische Wissenschaftler:innen und deutsche Rückkehrer:innen für Professor:innenstellen zu gewinnen?
Internationale Lehrendenmobilität
Das zweite Thema umfasst die strukturelle Verankerung von Lehrendenmobilität in internationalen Kooperationen. Was bedeutet es für die Ausgestaltung von Beschäftigungsverhältnissen, wenn Lehrpersonal zunehmend an mehreren Standorten physisch und virtuell unterrichtet?
Dritter Themenzyklus: Governance internationaler Hochschulkooperationen
Risikomanagement von Kooperationsverträgen für gemeinsame Studien- und Promotionsprogramme mit ausländischen Partnerhochschulen
Der dritte Themenzyklus des Projekts beschäftigt sich mit potentiellen Konfliktfällen in gemeinsamen Studien- und Promotionsprogrammen mit ausländischen Partnerhochschulen. Wie können in Kooperationsverträgen Mustervertragsklauseln zu Mediations- und Ausstiegsoptionen ausformuliert werden, damit deutsche Hochschulen im Konfliktfall kompetent agieren können?
Projektverlauf
Alle im Projekt HRK ADVANCE behandelten Themen durchlaufen einen definierten Prozess. Am Anfang steht die Beauftragung einer (juristischen) Expertise, um die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zu definieren und zu klären. Die Expertise ist Grundlage für eine Reihe von Expertenrunden mit Hochschulvertreter:innen und hochschulexternen Akteuren. Gemeinsam mit den Expert:innen wird eine Handreichung erarbeitet, die im Anschluss in enger Abstimmung mit den Hochschulleitungen aller HRK-Mitgliedshochschulen rückgekoppelt wird. In Praxiswerkstätten mit Hochschulvertreter:innen werden einzelne Aspekte der Handreichungen reflektiert. Die Handreichungen werden zum Abschluss der Themenzyklen veröffentlicht. Dazu zählt auch eine Themenzyklustagung, die zum Ziel hat, die Ergebnisse, ergänzt um Beispiele guter Praxis, der erweiterten Hochschulöffentlichkeit zu präsentieren.
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Expertise
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Expertenrunden
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Rückkopplung mit Hochschulleitungen
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Handreichung
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Praxiswerkstatt
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Themenzyklustagung
Auftaktveranstaltung
Über 200 Teilnehmende verfolgten am 8. Dezember 2021 die virtuelle Projekt-Auftaktveranstaltung „Zukunftssichere Internationalisierung! Nächste Schritte für das deutsche Hochschulsystem“ teil. Ein Video der Veranstaltung steht auf dem HRK YouTube-Kanal zur Verfügung.