Im Browser öffnen
HRK Hochschulrektorenkonferenz - die Stimme der Hochschulen

Newsflash 19. - 23.5.2025

→  Harvard: HRK kritisiert Vorgehen der US-Regierung
→  Exzellenzkommission wählt 70 Exzellenzcluster aus
→  BAföG: HRK macht Vorschläge für chancengerechte akademische Bildung ohne Armutsrisiko
→  Sanierung und Modernisierung der Hochschulinfrastrukturen schnell angehen
→  HRK fordert „Bündnis Cybersicherheit für Hochschulen“
→  Bad Wiesseer Tagung 2025: Erwartungen der HAW an die Bundespolitik
→  Bayern: HAW/TH veröffentlichen KI-Leitlinie Hochschullehre
→  #FactoryWissKomm: Zweite Arbeitsphase abgeschlossen
→  MINT-Report Frühjahr 2025 erschienen
→  Korrigendum: Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen
→  Die HRK in den Medien
→  Brückentags-Pause

An die Rektorate und Präsidien der HRK-Mitgliedshochschulen

Harvard: HRK kritisiert Vorgehen der US-Regierung

Als nicht zu rechtfertigenden Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit selbst kritisierte HRK-Präsident Walter Rosenthal die Entscheidung der US-Regierung, der Universität Harvard die Aufnahme internationaler Studierender zu untersagen und eingeschriebene internationale Studierende zu zwingen, an andere Hochschulen zu wechseln oder den Aufenthaltsstatus zu verlieren. „Die Maßnahmen der Trump-Administration auf Bundesebene aber teils auch in einzelnen Bundesstaaten, sind mit rechtsstaatlichen Prinzipien schwerlich zu vereinbaren, gefährden massiv und nachhaltig die Leistungsfähigkeit des US-Wissenschaftssystems und widersprechen den Werten einer freiheitlichen Gesellschaft – letztlich all dem, wofür die USA über Jahrzehnte weltweit als Vorbild standen", erklärte Rosenthal. „Der Vorstoß zielt bewusst auf die Autonomie der Harvard University ab. Forschung und Lehre müssen frei sein und sind allein wissenschaftlichen Kriterien und Standards verpflichtet. Dazu gehört auch die internationale Mobilität und der Ideenaustausch von Menschen, seien es Studierende oder Spitzenforscher:innen.” (mehr)


Exzellenzkommission wählt 70 Exzellenzcluster aus

Die mit internationalen Wissenschaftler:innen und den Wissenschaftsminister:innen des Bundes und der Länder besetzte Exzellenzkommission wählte gestern in Bonn aus 98 Förderanträgen insgesamt 70 Exzellenzcluster zur Förderung aus. Dies gaben DFG und Wissenschaftsrat im Anschluss an die Auswahlsitzung der Exzellenzkommission gestern bekannt. „Ich gratulierte allen erfolgreichen Wissenschaftler:innen und Universitäten sehr herzlich”, erlärte HRK-Präsident Walter Rosenthal. Allen, die in diesem hochkompetitiven Wettbewerb auf allerhöchstem wissenschaftlichen Niveau nicht ausgewählt werden konnten, drückte Rosenthal seinen Dank und seine ausdrückliche Anerkennung aus. Der Exzellenzwettbewerb sei eines der wirkmächtigsten Forschungsförderprogramme in Deutschland, das einen entscheidenden Beitrag leiste, um die Forschungseinrichtungen zu vernetzen und die Universitäten in ihrer Forschungsstärke weiter auszubauen und international noch sichtbarer zu machen, so Rosenthal „Es wird nun darauf ankommen, die Erfolge der Exzellenzstrategie auch künftig zu sichern.” (mehr).


BAföG: HRK macht Vorschläge für chancengerechte akademische Bildung ohne Armutsrisiko

Seit langem fordert die HRK eine grundlegende BAföG-Reform. Bei ihrer Sitzung am 13. Mai in Magdeburg verabschiedete HRK-Mitgliederversammlung Empfehlungen, die darauf zielen, das BAföG einer größeren Gruppe von Studierenden zugänglich zu machen, um in der Breite ein erfolgreiches und schnelleres Studium zu ermöglichen. Dazu sollen die Fördersätze auf ein auskömmliches Niveau angehoben, die Elternfreibeträge erhöht, das Antragswesen vollständig digitalisiert und das BAföG insgesamt verlässlich und transparent organisiert werden. Das von der HRK vorgeschlagene Baukastensystem eines strukturell neugefassten BAföG sieht eine unabhängig vom elterlichen Einkommen gewährte Basisförderung vor. Darüber hinaus soll im Sinne sozialer Gerechtigkeit weiterhin eine elternabhängige Förderungsoption erhalten bleiben. Die Höhe der beiden Förderungen soll dynamisiert werden. „Seit seiner Einführung in den 1970er-Jahren erreicht das BAföG immer weniger Studierende und ist heute – auch im internationalen Vergleich - auf einem Tiefstand“, erklärte Susanne Menzel-Riedl, HRK-Vizepräsidentin für Governance und Hochschulsystem. „Daher muss das BAföG zwingend so angelegt werden, dass ein Studium nicht vom sozialen und finanziellen Hintergrund der Familie abhängt. Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie mit der im Koalitionsvertrag zugesagten großen Novelle das BAföG substanziell und nachhaltig verbessert und weiterentwickelt“, so Menzel-Riedl (mehr).


Sanierung und Modernisierung der Hochschulinfrastrukturen schnell angehen

Die HRK fordert die Bundesregierung, den Bundestag und die Länder dazu auf, rasch und entschlossen die notwendige Sanierung und Modernisierung der Hochschulinfrastrukturen anzustoßen. In einer am 13. Mai in Magdeburg gefassten Entschließung beziehen sich die HRK-Mitglieder auf die im Koalitionsvertrag vereinbarte Schnellbauinitiative zum Hochschulbau. Vorgeschlagen wird eine Umsetzung, die nach Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Forschungs- und Lehrbetriebs auch ein Verfahren zu der langfristigen Auflösung des Sanierungs- und Modernisierungsstaus durch Bund und Länder vorsieht. Angesichts des kritischen Zustands, in dem sich aktuell ein maßgeblicher Teil der hochschulischen Gebäudeinfrastrukturen befindet, müsse in einem ersten, sofort erforderlichen Schritt deren Funktionsfähigkeit erhalten, wiederhergestellt oder der Hochschulbetrieb durch beschleunigte Ersatzbaumaßnahmen aufrechterhalten werden. Um in einem zweiten Schritt dringend notwendige Maßnahmen der energetischen Sanierung und Modernisierung langfristig und verlässlich zu ermöglichen, fordern die HRK-Mitglieder Bund und Länder überdies auf, einen dauerhaft angelegten Zukunftspakt „Transformative Hochschulen“ zu schließen. Susanne Menzel-Riedl, Vizepräsidentin der HRK für Hochschulsystem und Organisation, erläutert: „Was wir im Hochschulbau jetzt also brauchen, sind einerseits rasch und unbürokratisch zur Verfügung gestellte Mittel in Höhe von mindestens 38 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundes für Infrastrukturinvestitionen und ist andererseits der Einstieg in ein kontinuierliches, gemeinsames Engagement von Bund und Ländern mit transformativen Investitionen von jeweils 2,6 Milliarden Euro jährlich.“ (mehr).


HRK fordert „Bündnis Cybersicherheit für Hochschulen“

Bei ihrer Sitzung am 13. Mai in Magdeburg verabschiedete die HRK-Mitgliederversammlung Empfehlungen zur Cybersicherheit für Hochschulen, Länder und Bund. HRK-Präsident Walter Rosenthal betonte, dass sich die Cyberrisiken für Hochschulen massiv verschärft haben. Als vernetzte Institutionen mit komplexen IT-Infrastrukturen seien sie besonders attraktive Angriffsziele. Die HRK fordert ein "Bündnis Cybersicherheit für Hochschulen", das jährlich 400 Millionen Euro benötigen würde. „Der Bund trägt in seiner übergreifenden Rolle in der nationalen Gefahrenabwehr eine herausgehobene Verantwortung, auch bei der Cybersicherheit der Hochschulen aktiv zu werden“, erläuterte Ulrike Tippe, HRK-Vizepräsidentin für Digitalisierung und wissenschaftliche Weiterbildung. „Dazu gehört es, Frühwarnsysteme zu verbessern, Reaktionsmöglichkeiten aufzuzeigen, länderübergreifende Kommunikation zu fördern sowie einschlägige Forschung zu intensivieren.“ Die Hochschulen selbst müssten zeitgemäße Sicherheitskonzepte mit Präventionsmaßnahmen, Notfallplänen und regelmäßigen Krisenübungen entwickeln (mehr).


Bad Wiesseer Tagung 2025: Erwartungen der HAW an die Bundespolitik

Die Erwartungen an die neue Bundesregierung mit Blick auf die Hochschulpolitik insbesondere der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) standen im Zentrum der Jahrestagung des Bad Wiesseer Kreis in Berlin vergangene Woche. Dabei diskutierten 75 HAW-Leitungen und weitere Gäste beim Parlamentarischen Abend in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt mit Stephan Albani (CDU) und Oliver Kaczmarek (SPD) als Vertreter der zuständigen Verhandlungsgruppe der Koalitionäre sowie mit Ayșe Asar (Bündnis 90/Die Grünen) und Nicole Gohlke (Die Linke) über die Säulen der im Koalitionsvertrag erwähnten Dachmarke „Initiative Forschung & Anwendung“. Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war der Förderbedarf an HAW – auch über anwendungsorientierte Forschung und Transfer hinaus, z.B. für gute Lehre. Im Rahmen ihrer Klausur am Folgetag vertieften die HAW-Leitungen die Diskussion über die Ansätze im Koalitionsvertrag und einigten sich auf die Erstellung eines Positionspapiers, welches die Vorstellungen der HAWs in den weitere politischen Prozess auf Bundes- und Länderebene einspeisen soll (mehr).


Bayern: HAW/TH veröffentlichen KI-Leitlinie Hochschullehre

Die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) / Technischen Hochschulen (TH) haben eine KI-Leitlinie Hochschullehre verabschiedet, welche die gemeinsame Grundlage für den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Studium, Lehre und Prüfungen darstellt. „Die Leitlinie bietet praxisnahe Empfehlungen für eine rechtssichere, didaktisch sinnvolle und ethisch verantwortungsvolle Integration von KI in den Hochschulalltag“, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Zentrum stehen Empfehlungen, die sich an alle Hochschulakteurinnen und Hochschulakteure richten. Für Hochschulleitungen und Gremien sollen sie ein Impuls für eine umfassende KI-Strategie in der Lehre sein. Lehrende, Prüfende und Studierende finden Orientierung beim Umgang mit KI und praxisnahe Beispiele, wie sich die gegebenen Empfehlungen in der Hochschulpraxis umsetzen lassen (mehr).


#FactoryWissKomm: Zweite Arbeitsphase abgeschlossen

Rund 150 Akteure aus Wissenschaft und Politik kamen vergangenen Freitag in Berlin zur „Convention ’25“ der #FactoryWissKomm des Bundesministeriums ür Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) zusammen. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung der Ergebnisse der zweiten Arbeitsphase der 2021 gestarteten Diskursplattform zur Wissenschaftskommunikation, darunter der Wisskomm-Strategie-Check der Taskforce „Wissenschaftskommunikation als Profilbildung von Hochschulen“. In der Podiumsdiskussion unterstrich HRK-Vizepräsidentin Ulrike Tippe die strategische Bedeutung gelingender Wissenschaftskommunikation für Hochschulen und warb für eine entsprechende Kompetenzen fördernde Kultur sowie für unkonventionelle, Zielgruppen aufsuchende und aktivierende Formate wie „Heimspiel Wissenschaft” und „Wissenschaft - und ich?!”. Mit Blick auf die kommende dritte Arbeitsphase setzte die Convention ’25 Impulse für die strategische Ausrichtung der #FactoryWisskomm entlang der Handlungsebenen Kommune, Land, Bund und Europa. Die Ergebnisse der zweiten Arbeitsphase der #FactoryWissKomm sind in einer umfassenden Dokumentation erschienen.


MINT-Report Frühjahr 2025 erschienen

Die MINT-Fachkräftelücke bleibt deutlich zu hoch, wie der diese Woche veröffentliche MINT Report Frühjahr 2025 deutlich macht. So können aktuell 163.600 MINT-Arbeitsplätze nicht besetzt werden. Mit rund 89.600 Personen bilden die MINT-Facharbeiterberufe (Berufsausbildung) im April 2025 die größte Engpassgruppe, gefolgt von rund 56.600 Personen im Segment der akademischen MINT-Expert:innenberufe sowie rund 17.400 im Bereich der Spezialist:innen- beziehungsweise Meister- und Techniker:innenberufe. Die größten Engpässe bestehen in Energie-/Elektroberufen (rund 57.800), Maschinen- und Fahrzeugtechnik (rund 32.400), Bauberufen (rund 26.100), Metallverarbeitung (rund 24.200) und IT (rund 11.200). Laut Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung die Bildungschancen entlang der gesamten Bildungskette datengestützt zu verbessern, mit dem Digitalpakt 2.0 weiterhin die digitale Bildung zu beschleunigen, die Fachkräfteeinwanderung und die Internationalisierung der Hochschulen zu stärken, um auch weiteren Potentialen, wie der Frauenförderung, lebenslangem Lernen mit berufsbegleitenden Studienangeboten, internationalen Ausbildungen und Studienangeboten mehr Schubkraft zu verleihen. Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums, dem auch die HRK angehört: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen (mehr).


Korrigendum: Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen

Im jüngsten Newsflash hatten wir berichtet, dass Prof. Dr. Tanja Brühl als Präsidentin der TU Braunschweig wiedergewählt worden sei. Richtig ist indes: Frau Prof. Brühl wurde als Präsidentin der TU Darmstadt wiedergewählt; Präsidentin der TU Braunschweig ist weiterhin Frau Prof. Angela Ittel. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.


Die HRK in den Medien

Unter anderem mit dem SWR, dem RBB und der Nachrichteagentur afp sprach HRK-Präsident Walter Rosenthal über das Vorgehen der US-Regierung gegen die Universität Harvard. Bereits vergangenen Samstag diskutierte unter anderem HRK-Vizepräsidentin Angela Ittel in der Sendung Campus & Karriere im Deutschlandfunk über die Auswirkungen der Angriffe der US-Administration auf die Wissenschaftsfreiheit. In einem Gastbeitrag für den Research Table plädierte HRK-Vizepräsident Jörg Bagdahn für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Förderung von Forschung und Transfer an HAW. Weiterhin berichtete der Research Table über die HRK-Entschließung zum Hochschulbau. In einem Bericht des Wiarda-Blog über das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm wird HRK-Vizepräsident Georg Krausch zitiert, der auf die Fallstricke einer Integration der Forschungsförderung in den Wettbewerbsfonds hinweist. Dies "mag auf administrative und ökonomische Effizienzgewinne abzielen, darf am Ende aber nicht dazu führen, dass für Forschung, die primär auf wissenschaftliche Neugier und Relevanz beruht, daher meist noch keine konkrete Verwertbarkeit in den Blick nehmen kann, weniger Fördermöglichkeiten als heute bestehen", so Krausch.


Brückentags-Pause

Am kommenden Freitag, 30. Mai gönnt sich der Newsflash eine Pause und erscheint erst wieder am Freitag, 6. Juni.

Dieser Newsletter wird bereitgestellt von:
Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz

Prof. Dr. Walter Rosenthal (Vorstandsvorsitzender)
Ahrstraße 39
53175 Bonn
Tel.: +49 228 887-153
Fax: +49 228 887-280
E-Mail: post@hrk.de

Zuständige Stiftungsaufsichtsbehörde: Bezirksregierung Köln
Stiftungsregister des Landes NRW: AZ: 15.2.1.- 23/ 65
USt-IdNr.: DE224596228

Inhaltlich verantwortlich:
Dr. Jens-Peter Gaul
gaul@hrk.de 
Adresse s.o.
Tel.: +49 228 887-114

Im Auftrag des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz versandt durch:
Ralf Kellershohn
kellershohn@hrk.de 
Tel.: +49 30 206 292-227

Abmeldung:
Wenn Sie diesen E-Mail-Newsletter nicht mehr erhalten möchten,
schreiben Sie bitte an presse@hrk.de.