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HRK Hochschulrektorenkonferenz - die Stimme der Hochschulen

Newsflash 14.4 - 2.5.2025

→  HRK-Präsident warnt vor politischem Druck auf US-Hochschulen
→  Resonanzraum „Antisemitismusdefinitionen und Schwierigkeiten bei deren Anwendung“
→  EU-Kommission: Änderungen zur Förderung von Dual-Use-Forschung
→  MODUS: Web-Seminare „Digitalisierung“ und „pauschale Anrechnungsverfahren“
→  Berlin führt Promotionsrecht an HAW ein
→  Call Forum Wissenschaftskommunikation 2025: Algorithmen, Plattformen und KI
→  Kompass Tierversuche 2024 erschienen
→  Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen
→  Die HRK in den Medien

An die Rektorate und Präsidien der HRK-Mitgliedshochschulen

HRK-Präsident warnt vor politischem Druck auf US-Hochschulen

Als besorgniserregend bezeichnete HRK-Präsident Walter Rosenthal den politischen Druck unter den Wissenschaft und öffentliche wie private Hochschulen in den USA zuletzt geraten sind. Zuletzt hatte sich Rosenthal in verschiedenen Interviews kritisch zu den Maßnahmen der US-Regierung gegenüber Hochschulen und Forschungseinrichtungen geäußert und auf die verheerenden Konsequenzen für Forschung und Wissenschaft in den USA und weltweit hingewiesen. Die HRK hatte Anfang April in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Wissenschaftsrat den Wissenschaftler:innen in den USA ihre Solidarität ausgesprochen. In einem Statement unterstützte Rosenthal die Position des Präsidenten der Harvard University, Alan Garber: „Keine Regierung sollte vorschreiben wollen, was an Hochschulen gelehrt und geforscht wird. Auch ideologische Vorgaben, wer für ein Studium zugelassen und wer dort beschäftigt wird, sind nicht hinzunehmen.“


Resonanzraum „Antisemitismusdefinitionen und Schwierigkeiten bei deren Anwendung“

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza haben antisemitische Übergriffe und Proteste auch in Deutschland erheblich zugenommen. Auch Hochschulen sind dabei immer wieder im Fokus. Wiederholt stehen Hochschulleitungen vor der Frage, wie sie mit der Konfliktlage zwischen politischer und staatlicher Anwendung von Definitionen von Antisemitismus auf der einen und wissenschaftlichen Diskussionen auf der anderen Seite umgehen. Inwiefern geraten dabei Fragen der Wissenschaftsfreiheit in Konflikt mit der Rolle von Hochschulen als staatliche Organisationen, die auch an politische Entscheidungen gebunden sind? Über diese Fragen diskutierten rund 20 Hochschulleitungen im „Resonanzraum“ zu Antisemitismus in der Berliner HRK-Geschäftsstelle in der vergangenen Woche. Das Gesprächs-Format ermöglicht einen vertieften Austausch in vertraulicher Runde. Dabei betonte HRK-Präsident Walter Rosenthal, dass Hochschulen als Orte der offenen Diskussion und des wissenschaftlichen Dialogs zu schützen seien. Wo immer möglich seien akademische Diskursräume bereitzustellen. Hierfür könne auch das neue Projekt der HRK „KoNHAP – Kompetenznetzwerk Hochschulische Antisemitismusprävention“ einen wichtigen und grundlegenden Beitrag leisten.


EU-Kommission: Änderungen zur Förderung von Dual-Use-Forschung

Am 22. April hat die EU-Kommission ein Paket von Änderungen an bestehenden Verordnungen bekannt gegeben, die einer gezielten Förderung von Dual-Use-Forschung und -Technologien dienen sollen, darunter auch das Forschungsrahmenprogramm.​ Dafür sollen u. a. 210 Millionen Euro aus ungenutzten Mitteln der Pilotphase des European Innovation Council (EIC) im Rahmen von Horizont 2020 bereitgestellt werden. Der EIC fördert innovative Forschung und Entwicklung mit hohem Marktpotenzial im Übergang  zur Anwendung. Der Europaabgeordnete Christian Ehler begrüßt diese Pläne als einen guten Kompromiss zwischen allgemeiner ziviler Ausrichtung des Forschungsrahmenprogramms sowie Reaktion auf die veränderte geopolitische Lage. Auch sehen einige technische Universitäten die geplanten  Änderungen positiv. Ablehnend reagiert dagegen u. a. die League of European Research Universities (LERU), die den zivilen Fokus des Forschungsrahmenprogramms gefährdet sieht. LERU warnt vor einer Zweckentfremdung des Forschungsbudgets für politische Prioritäten, fordert ein eigenständiges Forschungsrahmenprogramm mit einem geschützten Budget und ruft das Europäische Parlament sowie den Wettbewerbsrat dazu auf, gegen die Änderungen vorzugehen.


MODUS: Web-Seminare „Digitalisierung“ und „pauschale Anrechnungsverfahren“

Das HRK-Projekt MODUS bietet in den kommenden Wochen zwei Web-Seminare an. Am 15. Mai, 11-12 Uhr, findet das Web-Seminar „Digitalisierung von Workflows am Beispiel von Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren“ statt. Im Fokus stehen die strategische Bedeutung digitaler Prozesse und die Frage, wie zielgerichtete Change-Prozesse zu ihrer erfolgreichen Umsetzung beitragen können. Am 3. Juni, 11-12 Uhr, findet das Web-Seminar „Umsetzung pauschaler Anrechnungsverfahren: Vorstellung der CHE-Studie und Blick in die Praxis“ statt. Darin geben die Autorinnen der Studie einen Überblick über die Ergebnisse. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem praxisorientierten Leitfaden zur Umsetzung pauschaler Anrechnungsverfahren. In zwei weiteren Vorträgen werden konkrete Praxisbeispiele vorgestellt. Pauschale Anrechnungsverfahren können das Studium für Personen mit Berufserfahrung attraktiver machen und den Aufwand für Hochschulen im Vergleich zur individuellen Anrechnung verringern (mehr).


Berlin führt Promotionsrecht an HAW ein

Vergangene Woche ist die Verordnung über das Promotionsrecht an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) des Landes Berlin in Kraft getreten. Den HAW kann entsprechend des Berliner Hochschulgesetzes damit das Promotionsrecht für Promotionszentren in forschungsstarken Bereichen verliehen werden. Die Voraussetzungen und das Verfahren zur Erlangung des Promotionsrechts umfassen unter anderem die Empfehlung einer wissenschaftlichen Gutachter:innenkommission, die die Anträge der Hochschulen begutachtet. Die Einreichung von Anträgen auf die Zuerkennung des Promotionsrechts in qualitätsgesicherten Forschungsbereichen ist ab sofort möglich. Das CHE hat im April eine Übersicht veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Dreiviertel der Bundesländer eigenständige Promotionen für HAW ermöglichen.


Call Forum Wissenschaftskommunikation 2025: Algorithmen, Plattformen und KI

Für das diesjährige Forum Wissenschaftskommunikation am 3. und 4. Dezember in Stuttgart werden noch bis 6. Mai Vorschläge für Panels, Workshops und Kurzvorträge gesucht. Der inhaltliche Schwerpunkt des Forums lautet 2025: „Algorithmen, Plattformen und KI: Wissenschaftskommunikation im digitalen Wandel“. Digitale Plattformen steuern die Sichtbarkeit von Inhalten, Algorithmen beeinflussen öffentliche Debatten, und Künstliche Intelligenz revolutioniert die Produktion und Verbreitung von Wissen. Die von Wissenschaft im Dialog (WiD) organisierte Fachtagung ist die größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum und richtet sich an Wissenschaftler:innen und Kommunikator: innen, die sich mit den aufgerufenen Themen beschäftigen möchten. Die HRK ist Gesellschafterin von WiD, einer gemeinsamen Organisation der deutschen Wissenschaft.


Kompass Tierversuche 2024 erschienen

Zum vierten Mal hat die Initiative Tierversuche verstehen den „Kompass Tierversuche“ vorgelegt. Die umfangreiche und aufwändig recherchierte Broschüre ist eine Navigationshilfe für die Vielzahl von Daten zu Tierversuchen, wie die zentrale jährlich vom Bundesinstitut für Risikobewertung veröffentlichte Versuchstierstatistik. Darüber hinaus bietet die Publikation Informationen u. a. zur Stellungnahme der EU-Kommission zu einer Bürgerinitiative zur Abschaffung von tierexperimenteller Forschung und weiteren Themen wie Tierversuchen in der Wildtierforschung, in der Tiermedizin und der Verwendung von Primaten in der Forschung (mehr).


Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen

In der Zwischenzeit wurden eine Hochschulleitung neu- und drei Leitungen wiedergewählt: Prof. Dr. Björn Christensen (Fachhochschule Kiel; Wiederwahl), Prof. Dr. Sabine Löbbe (Hochschule Reutlingen, Neuwahl), Prof. Dr. Birgit Schaufler (Katholische Stiftungshochschule München, Wiederwahl) und Prof. Dr. Susanne Staude (Hochschule Ruhr West, Wiederwahl).


Die HRK in den Medien

Im Interview mit dem DLF blickte HRK-Präsident Walter Rosenthal aus der Sicht der Hochschulen auf den Koalitionsvertrag. Gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung sowie t-online und dem Focus äußerte er sich außerdem zum erwartbaren Anstieg international mobiler Wissenschaftler:innen sowie Studierender, die nach einer Alternative zu einer Tätigkeit bzw. einem Studium in den USA suchen. Ergänzend betonte der Präsident im DLF (ab Min. 22:39) die Solidarität mit dem US-amerikanischen Wissenschaftsbetrieb wie auch eine notwendige deutsche Willkommenskultur für wechselwillige US-Wissenschaftler:innen. HRK-Vizepräsidentin Angela Ittel diskutierte im SWR zum Ausmaß der Bedrohung der Wissenschaft in den USA. Ebenfalls im SWR wies HRK-Vizepräsident Ulrich Bartosch auf die anhaltende Aussagekraft von Abiturnoten für den späteren Studienerfolg hin.

Dieser Newsletter wird bereitgestellt von:
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Prof. Dr. Walter Rosenthal (Vorstandsvorsitzender)
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Zuständige Stiftungsaufsichtsbehörde: Bezirksregierung Köln
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USt-IdNr.: DE224596228

Inhaltlich verantwortlich:
Dr. Jens-Peter Gaul
gaul@hrk.de 
Adresse s.o.
Tel.: +49 228 887-114

Im Auftrag des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz versandt durch:
Ralf Kellershohn
kellershohn@hrk.de 
Tel.: +49 30 206 292-227

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