Antwort der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
Hochschulen sind bereits heute Begegnungsorte vieler Europäerinnen und Europäer. Wir wollen Hochschulen in ihrer internationalen Ausrichtung auch durch finanzielle Förderung in der Breite für grenzüberschreitende Lehre und Forschung stärker unterstützen.
Die bereits erwähnte, parlamentsseitig geforderte Verdreifachung des ERASMUS+ Budgets versetzt deutlich mehr jungen Menschen eine Lernerfahrung im Ausland zu sammeln. Wir Sozialdemokraten werden uns dafür einsetzen, diese Forderung in den Verhandlungen mit dem Rat durchzusetzen. Komplizierte Bewerbungsprozesse stellen für viele Menschen ein Hindernis dar, am Programm teilzunehmen. Aus diesem Grund fordern wir die Europäische Kommission auf, Bewerbungs- und Verwaltungsprozesse deutlich zu vereinfachen und in allen 24 Amtssprachen der Union barrierefrei zu veröffentlichen.
Die jungen Europäerinnen und Europäer, denen die Teilnahme an Mobilitätsmaßnahmen aufgrund ihrer finanziellen Lage erschwert wäre, werden zukünftig zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten. Die Parlamentsposition zum neuen ERASMUS+ Programm sieht ausdrücklich weitergehende Förderungen zum Beispiel aus dem Europäischen Sozialfonds+ vor, wenn Umstände einen höheren Förderbedarf ergeben. Wir Sozialdemokraten fordern, dass Bewerbungen unter keinen Umständen aufgrund der Kosten, die durch Inklusionsmaßnahmen entstehen, abgelehnt werden und kämpfen weiter dafür, dass auch Bildungsmobilität nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt.
Wir Sozialdemokraten wollen, dass ein Europäischer Bildungsraum zu kritischem Denken anregt und die gemeinsamen, demokratischen Werte der EU, auch innerhalb der Curricula, vermittelt. Dies schließt die Förderung der politischen Partizipation und aktiven Unionsbürgerschaft von Lernenden mit ein. Auf diesen Werten und Zielen aufbauend wollen wir einen Europäischer Bildungsraum schaffen, der echte Inklusion bietet und Zugang zu hochwertiger, allgemeiner und beruflicher Bildung sowie lebenslangen Lernen für wirklich alle ermöglicht.
Erasmus+ befördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das interkulturelle Verständnis in Europa nachhaltig - der Erfolg des Programms ergibt sich daraus mit einer fremden Sprache und Kultur konfrontiert zu sein und die einzelnen Teilnehmenden sich ihr öffnen müssen, wollen sie erfolgreich sein. Sogar der Europäische Rechnungshof hat Erasmus+ einen bedeutenden Europäischen Mehrwert zugeschrieben liefert und die Wirksamkeit des Programms gelobt.
Zudem unterstützen wir vorbehaltlos die Umsetzung der Empfehlungen des Rates vom 22. Mai 2018 zur Förderung gemeinsamer Werte, inklusiver Bildung und der europäischen Dimension im Unterricht. Die Europäische Union fußt auf gemeinsamen Werten, die auch ab dem frühen Kindesalter, auf allen Ebenen und bei allen Formen der allgemeinen und beruflichen Bildung unter dem Gesichtspunkt des lebenslangen Lernens vermittelt und gefördert werden dürfen.
Das Verständnis für europäische Kontexte, für ein gemeinsames Erbe und das Bewusstsein für die soziale, kulturelle und historische Einheit und Vielfalt der Union sind im Unterricht so unabdingbar wie das Wissen über die Entstehungsgeschichte der Europäischen Union.