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HRK Hochschulrektorenkonferenz - die Stimme der Hochschulen

Newsflash 4. - 8.11.2024

→  Ende der Regierungskoalition: HRK-Präsident fordert Klarheit für Bildungs- und Forschungspolitik
→  Designierte EU-Forschungskommissarin stellt Schwerpunkte vor
→  DATI-Gründungskonzept beschlossen
→  Mehr internationale Forschende und Studierende in Deutschland
→  Wissenschaftsbarometer 2024 veröffentlicht
→  HRK ADVANCE: Themen- und bundeslandspezifische Auswertung von Hochschulgesetzen
→  Abschlussveranstaltung „Heimspiel Wissenschaft“
→  Studie: Digitalisierung an Hochschulen
→  Tagung „Education for sustainable development beyond nature // culture“
→  MINT-Herbstreport: MINT-Bildungslücke bedroht Innovationsfähigkeit Deutschlands
→  Die HRK in den Medien

An die Rektorate und Präsidien der HRK-Mitgliedshochschulen

Ende der Regierungskoalition: HRK-Präsident fordert Klarheit für Bildungs- und Forschungspolitik

Als „Zäsur“ bezeichnete HRK-Präsident Walter Rosenthal das vorzeitige Ende der bisherigen Regierungskoalition im Bund und forderte auch für die Bildungs- und Forschungspolitik rasch klare Verhältnisse. Dies gelte für den nächsten Bundeshaushalt ebenso wie für die Arbeit des BMBF. „Wir können uns eine längere Phase der Unsicherheit und des einfachen Weiterverwaltens nicht leisten“, so Rosenthal. Die Bilanz der bisherigen „Ampel“-Regierung bewertete Rosenthal aus Sicht der Hochschulen als „eher gemischt“. Der Koalitionsvertrag mit vielen wegweisenden Vorhaben sei nur unzureichend abgearbeitet. „Ein Unterstützungsprogramm für die Digitalisierung der Hochschulen ist nicht zustande gekommen. Wir warten weiterhin auf eine grundlegende Strukturreform des BAföG und auf ein Bund-Länder-Programm für ‚Dauerstellen‘ neben der Professur. Das geplante Forschungsdatengesetz, die Weiterentwicklung des Kapazitätsrechts, die Steigerung der Programmpauschalen der DFG und eine wissenschaftsadäquate Novelle des WissZeitVG sind nicht entscheidend vorangekommen. Das nach langer Diskussion auf den Weg gebrachte Konzept der DATI steht noch unter Finanzierungsvorbehalt. Perspektivisch ist eine Neubewertung der Rolle des Bundes im Hochschulbau geboten. Und das BMBF wird das Vertrauen zur Wissenschaft stärken müssen, das nach zeitweiligen Überlegungen zur förderrechtlichen Bewertung von Meinungsäußerungen einzelner Wissenschaftler:innen gelitten hat.“


Designierte EU-Forschungskommissarin stellt Schwerpunkte vor

Anfang dieser Woche befragte der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments (EP) die designierte EU-Kommissarin Ekaterina Zaharieva. Die ehemalige bulgarische Außenministerin übernimmt das Ressort Start-ups, Forschung und Innovation. In ihren einleitenden Bemerkungen erklärte Zaharieva, Forschung und Innovation (F&I) in den Mittelpunkt der EU-Agenda für Wettbewerbsfähigkeit stellen zu wollen. Es gebe jetzt eine Dynamik, mehr und strategischer in F&I zu investieren, damit Europa seinen digitalen und kohlenstoffarmen Wandel vollziehen könne, so Zaharieva. Sie versprach, einen Europäischen Innovationsakt vorzuschlagen, um die Mitgliedstaaten zu drängen, das 3%-Ziel für F&I-Ausgaben zu erreichen, die Abwanderung von Spitzenkräften zu vermeiden, die Freiheit der Forschung zu verteidigen, in die F&I-Infrastruktur zu investieren und den Europäischen Forschungsrat zu erweitern. Zaharieva erklärte zudem, dass die Kommission auch einen Aktionsplan zur Förderung von Frauen in Forschung und Entwicklung vorlegen sollte, und sprach sich für ein ehrgeiziges Budget für Forschung und Entwicklung im nächsten Mehrjahresprogramm aus (mehr).


DATI-Gründungskonzept beschlossen

In seiner Sitzung am Mittwoch hat das Bundeskabinett das Konzept zur Gründung einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) beschlossen. Bereits Dezember vergangenen Jahres wurde entschieden, den Sitz der Agentur in Erfurt anzusiedeln. Ergänzend zu bestehenden Projektfördermaßnahmen des Bundes soll die DATI neue Wege in der Förderung von Transfer und Innovation beschreiten. Ziel ist es, themenoffen und unter Beteiligung aller relevanten Transferakteure anwendungsorientierte Forschungsergebnisse schneller und wirksamer in die Praxis zu bringen.


Mehr internationale Forschende und Studierende in Deutschland

Deutschland ist erstmals nach den USA das zweitwichtigste Gastland für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. So lautet ein zentraler Befund der neuesten Ausgabe der Publikationsreihe „Wissenschaft Weltoffen“ des DAAD. Demnach hat Deutschland mit über 75.000 ausländischen Forschenden das Vereinigte Königreich überholt und seine Position als international attraktiver Wissenschaftsstandort weiter gestärkt. Knapp 80 Prozent der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland arbeiten an den Hochschulen – darunter etwa 4.000 Professorinnen und Professoren –, rund 20 Prozent an außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die überwiegenden Herkunftsländer sind Indien (6.700), China (5.900) und Italien (5.800). Auch die Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland steigt weiter: Im Wintersemester 2023/24 waren 379.900 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben, ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit machen sie knapp 13 Prozent der gesamten Studierendenschaft aus. Die wichtigsten Herkunftsländer internationaler Studierender sind Indien mit rund 49.000 und China mit etwa 38.700 Studierenden.


Wissenschaftsbarometer 2024 veröffentlicht

Das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung ist stabil. So lautet ein Fazit des Wissenschaftsbarometers 2024. Mit der seit 2014 durchgeführten jährlichen Befragung erhebt die Allianzinitiative „Wissenschaft im Dialog“ bevölkerungsrepräsentative Daten zu Einstellungen zu Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Für die aktuelle Studie wurden 1.005 Telefoninterviews geführt. Zum ersten Mal wurde im Wissenschaftsbarometer auch die Einschätzung der Bürgerinnen und Bürger zur Wissenschaftsfreiheit in Deutschland abgefragt. 45 Prozent der Menschen in Deutschland gaben an, dass es hierzulande eher gut oder sehr gut um die Wissenschaftsfreiheit stehe. Eine mögliche Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit liegt nach Ansicht der Bevölkerung in dem Einfluss von Wirtschaft und Politik auf die Wissenschaft. Mit 62 Prozent stimmten mehr Menschen als in den Vorjahren (2023: 54 Prozent, 2022: 56 Prozent) der Aussage zu, dass Forschende aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von Geldgebern nicht vertrauenswürdig seien (mehr).


HRK ADVANCE: Themen- und bundeslandspezifische Auswertung von Hochschulgesetzen

Auf der HRK ADVANCE-Projektwebsite ergänzen ab sofort bundeslandspezifische Auswertungen der Landeshochschulgesetze sowie weiterer relevanter Gesetzestexte die im Projekt HRK ADVANCE entstandenen Handreichungen, die sich mit konkreten organisatorischen und rechtlichen Fragestellungen zu den Themen „Mehrsprachigkeit in Studiengängen“, „Virtuelle Mobilität“, „Internationale Berufungen“ und „Internationale Lehrendenmobilität“ befassen. Ziel der Veröffentlichung der Auswertung der Hochschulgesetze ist es, den Akteur:innen in den deutschen Hochschulen einen ersten, überblicksartigen und vergleichenden Zugang zu den rechtlichen Bedingungen in den Bundesländern zu ermöglichen.


Abschlussveranstaltung „Heimspiel Wissenschaft“

Gut 50 Kommunikationsverantwortliche aus den Hochschulen diskutierten bei einer virtuellen Abschlussveranstaltung am Mittwoch Ergebnisse, Erfahrungen und Perspektiven des HRK-Projekts „Heimspiel Wissenschaft“. Ziel des Ende des Jahres auslaufenden Verbundvorhabens ist es, Wissenschaftskommunikation im ländlichen Raum zu befördern. Dazu gehen Wissenschaftler:innen, die aus ländlichen Regionen stammen, in ihre Heimatorte und berichten im Gasthof, im Gemeindehaus, im Sportvereinsheim, worüber, wie und warum sie forschen und was dies mit unserem Leben zu tun hat. So kommen sie mit Bürger:innen ins Gespräch, die bisher kaum oder auch gar keine Berührungspunkte mit Wissenschaft hatten, und schaffen Aufmerksamkeit für ihre Hochschule. Seit Projektstart haben bislang 54 solcher „Heimspiele“ stattgefunden. Neben den Schilderungen des Projektteams berichtete eine Vertreterin der Hochschule Osnabrück über ihre Erfahrungen bei der Organisation von „Heimspielen” in Eigenregie. Alle Teilnehmenden zeigten sich von dem Kommunikationsformat begeistert und grundsätzlich interessiert, ähnliche Formate an ihren Hochschulen anzubieten.


Studie: Digitalisierung an Hochschulen

„Ausstattung und Lernräume,  „Lehrformate“ sowie „Kompetenzen für die digitale Welt“ stehen im Zentrum des neuen Monitor Digitalisierung 360°. Im Rahmen der alle zwei Jahre erscheinenden Studie analysiert das Hochschulforum Digitalisierung den Stand der Digitalisierung in Studium und Lehre. Dazu werden Hochschulleitungen, Lehrende, Studierende und Supportmitarbeiter:innen für einen umfassenden Rundumblick von der Strategie- bis zur Umsetzungsebene befragt. Der aktuellen Untersuchung zufolge haben nahezu alle Hochschulen (93,5 Prozent) eine Strategie zur Digitalisierung in Studium und Lehre. Knapp die Hälfte der Lehrenden kennt die Lehrstrategie der eigenen Hochschule und berücksichtigt diese in der Lehrplanung. Auch geben die Befragten eine gestiegene Zufriedenheit mit der technischen Ausstattung an. Weiterhin moniert wird indes der Mangel an Fachpersonal in der IT (mehr).


Tagung „Education for sustainable development beyond nature // culture“

Am 12. und 13. Dezember findet die vom BMBF geförderte HRK-Tagung „Education for sustainable development beyond nature // culture“ im Hamburger Warburg-Haus statt. Die interdisziplinäre Veranstaltung geht unter anderem den Fragen nach, wie BNE zur Überwindung der Dichotomie von Natur und Kultur, zur Integration von indigenem und wissenschaftlichem Wissen und zu Klimagerechtigkeit beitragen kann. Tagungsprogramm und Abstracts der Vorträge stehen online zur Verfügung. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei, es wird jedoch um Anmeldung per E-Mail an empower@hrk.de gebeten.


MINT-Herbstreport: MINT-Bildungslücke bedroht Innovationsfähigkeit Deutschlands

Demografie und rückläufige MINT-Bildungsleistungen belasten Deutschland im internationalen Innovationswettbewerb. So lautet eine der zentralen Feststellungen des am Mittwoch vorgestellten MINT-Herbstreports des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Der Studie zufolge könnten politische Ziele der Transformation aufgrund fehlender MINT-Kompetenzen kommender Generationen in ihrer Umsetzung deutlich ins Stocken geraten. Das IW geht bei seiner Untersuchung gegenwärtig von einer MINT-Fachkräftelücke von bis zu 209.000 Personen aus. Als empfohlene Gegenmaßnahmen werden insbesondere Programme zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit vorgeschlagen, die Einbeziehung des Gesamtpotenzials aller gesellschaftlichen Zielgruppen, die Erhöhung der MINT-Absovent:innenzahlen durch die Gewinnung internationaler Studierender und die Modernisierung  der digitalen MINT-Bildung. Der MINT-Report wird zweimal jährlich im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ erstellt (mehr).


Die HRK in den Medien

HRK-Präsident Walter Rosenthal äußerte sich gegenüber Research.Table zum Ende der Ampelkoalition sowie in einem weiteren Bericht von Research.Table sowie einem Gespräch mit dem MDR (ab 0:38) zu der im Bundestag verabschiedeten interfraktionellen Antisemitismusresolution.

Dieser Newsletter wird bereitgestellt von:
Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz

Prof. Dr. Walter Rosenthal (Vorstandsvorsitzender)
Ahrstraße 39
53175 Bonn
Tel.: +49 228 887-153
Fax: +49 228 887-280
E-Mail: post@hrk.de

Zuständige Stiftungsaufsichtsbehörde: Bezirksregierung Köln
Stiftungsregister des Landes NRW: AZ: 15.2.1.- 23/ 65
USt-IdNr.: DE224596228

Inhaltlich verantwortlich:
Dr. Jens-Peter Gaul
gaul@hrk.de 
Adresse s.o.
Tel.: +49 228 887-114

Im Auftrag des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz versandt durch:
Ralf Kellershohn
kellershohn@hrk.de 
Tel.: +49 30 206 292-227

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