Im Browser öffnen
HRK Hochschulrektorenkonferenz - die Stimme der Hochschulen

Newsflash 14. - 18.7.2025

→  FP10: Erfolg für Hochschulen und Forschungsorganisationen
→  Wissenschaftsrat: Positionspapier Personalstrukturen im Wissenschaftssystem
→  Hessen: Hochschulpakt unterzeichnet. Hochschulen warnen vor Defizit
→  THE Impact Ranking: HRK äußert Bedenken zu geplanten Änderungen
→  EXIST Startup Factories prämiert: Gründungskultur
→  Digitale Aufnahmetests für ukrainische Studienbewerber:innen
→  FISU World University Games 2025 in Deutschland gestartet
→  Wissenschaft – und ich?! Bürgerdialog in Pasewalk
→  Lindauer Nobelpreisträgertagung: Hochschulen können Forschende nominieren
→  EUA Quality Assurance Forum und Teaching and Learning Forum 2026
→  Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen
→  HRK in den Medien
→  Sommerpause Newsflash

An die Rektorate und Präsidien der HRK-Mitgliedshochschulen

FP10: Erfolg für Hochschulen und Forschungsorganisationen

Die Europäische Kommission hat am vergangenen Mittwoch ihre Vorschläge für das 10. Forschungsrahmenprogramm (FP10) vorgestellt, das ab 2028 die Forschungs- und Innovationsförderung der EU regeln soll. Das Ergebnis ist aus Sicht der deutschen Hochschulen überwiegend positiv: So bleibt das Programm eigenständig. Das Budget soll auf 175 Milliarden Euro steigen – ein Zuwachs von rund 75 Prozent bei einer Laufzeit von sieben Jahren. In den vergangenen Monaten hatte sich die HRK gemeinsam mit der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, der EUA und weiteren Akteuren erfolgreich für die Beibehaltung eines eigenständigen Rahmenprogramms eingesetzt. Neu ist die Einführung einer vierten Programmsäule „Europäischer Forschungsraum“, die die bestehenden drei Säulen („Exzellenz“, „Gesellschaftliche Herausforderungen“ und „Innovation“) ergänzt. Gleichzeitig zeichnen sich auch bedenkliche Entwicklungen ab: So soll die europäische Verbundforschung künftig stärker an den Zielen eines Europäischen Wettbewerbsfonds ausgerichtet werden. Zudem ist geplant, die Amtszeit der Präsidentschaft des Europäischen Forschungsrats (ERC) von vier auf zwei Jahre zu verkürzen. Die HRK wird die nun beginnenden Verhandlungen aktiv begleiten und sich für die angemessene Berücksichtigung der Bedürfnisse der Hochschulen einsetzen (mehr).


Wissenschaftsrat: Positionspapier Personalstrukturen im Wissenschaftssystem

Anfang der zurückliegenden Woche hat der Wissenschaftsrat (WR) ein Positionspapier zu Personalstrukturen im deutschen Wissenschaftssystem vorgestellt. Darin wird eine umfassende Transformation der Personalstrukturen vorgeschlagen, um attraktive und funktional differenzierte Stellenprofile und Perspektiven zu schaffen. Konkret schlägt der WR ein Personalstrukturmodell mit vier Stellenkategorien für wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Aufgabenprofile vor, das klar zwischen Daueraufgaben und Qualifizierung unterscheidet. Entscheidungen über den Verbleib im Wissenschaftssystem sollen bereits zwei bis drei Jahre nach der Promotion getroffen werden. Befristete Verträge sollen künftig die Ausnahme sein und vor allem für Qualifizierungs- und Projektstellen gelten, während bei Daueraufgaben mehr unbefristete Beschäftigungsverhältnisse dafür sorgen, Expertise dauerhaft zu entwickeln und zu binden – etwa in Bereichen wie IT, Infrastrukturen oder Wissenschaftsmanagement. HRK-Präsident Walter Rosenthal begrüßte den Vorstoß des WR, der zentrale Punkte aufgreife, die HRK und Junge Akademie im vergangenen Jahr vorgestellt hatten. Die Vorschläge könnten allerdings nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn auch Bund, Länder und Tarifpartner sich bewegen, erklärte Rosenthal. „Anpassung von Förderbedingungen und Hochschulgesetzen sind genauso erforderlich wie adäquate tarifvertragliche Vergütungsmöglichkeiten für hochqualifizierte, selbstständig arbeitende Wissenschaftler:innen. Die im Positionspapier geforderte breite systematische Umwandlung von befristeten Qualifikationsstellen in unbefristete Stellen ist weder kostenneutral zu haben, noch wird sie die Bedarfe von Wissenschaft und Gesellschaft an hochqualifiziertem Personal decken“, so der HRK-Präsident (mehr).


Hessen: Hochschulpakt unterzeichnet. Hochschulen warnen vor Defizit

Gestern haben die hessischen Hochschulleitungen und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur den Hochschulpakt für die Jahre 2026 bis 2031 unterzeichnet. Mit der Vereinbarung wird die Finanzierung der 14 staatlichen Hochschulen in Hessen neu geregelt. Insgesamt werden die Hochschulen deutliche Kürzungen hinnehmen müssen. Bereits zu Beginn der neuen Paktlaufzeit rechnen die Hochschulen mit einem strukturellen Defizit, das sich in den Folgejahren weiter verschärfen könnte. Über die gesamte Laufzeit erwarten sie ein Defizit von rund 1 Mrd. Euro – rund zehn Prozent des Personalbudgets. „Das bedeutet, dass die Hochschulen über die Dauer der Paktlaufzeit schrumpfen müssen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der hessischen Hochschulen. Dennoch haben die Präsidien der Hochschulen dem Pakt zugestimmt, um planbare Mindestressourcen zu sichern. In einer Stellungnahme erklären sie, dass der Hochschulpakt die finanzielle Grundsicherung und Entwicklungsfähigkeit der Hochschulen gefährde. Die Präsidien der hessischen Hochschulen formulieren zudem die Erwartung, dass bei einer künftigen Verbesserung der Haushaltslage erneut über eine bessere finanzielle Ausstattung verhandelt werde.


THE Impact Ranking: HRK äußert Bedenken zu geplanten Änderungen

Die Teilnahme am THE Impact Ranking soll ab der nächsten Ausgabe kostenpflichtig werden – mit Ausnahme der Universitäten, die in „low income countries“ beheimatet sind. Die HRK sieht darin eine problematische Entwicklung und hat gegenüber THE ihre Bedenken zur weiteren Kommerzialisierung und zu den Folgen für Objektivität und Chancengleichheit geäußert. Georg Krausch, HRK-Vizepräsident für Forschung und wissenschaftliche Karrierewege, erklärte: „Die geplanten Neuerungen beim THE Impact Ranking stellen die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb und Vergleich grundsätzlich in Frage. Die Teilnahme an Rankings darf nichts kosten. Alles andere zerstört die Aussagekraft solcher Ranglisten.“ Bei einer Umsetzung der bekannt gewordenen Pläne wäre etwa nicht auszuschließen, dass zahlende Kund:innen belohnt werden und fehlende Zahlungsbereitschaft sich im Ranking negativ auswirkt. Nicht zuletzt wären weitere Kostenmodelle im Rankingbereich zu erwarten, wenn dieser Vorstoß Schule machen sollte. Seit seiner Einführung 2019 hat sich das THE Impact Ranking als erfolgreichstes Nachhaltigkeitsranking etabliert. Besonderes Augenmerk lag auf der Partizipation von Wissenschaftssystemen im Globalen Süden, deren Hochschulen durch eine Teilnahme und bei einer Bestplatzierung weltweite Sichtbarkeit neben Ivy-League Institutionen in Aussicht gestellt wurde. Auch in Deutschland erfährt das Ranking Zulauf. Über das HRK-Serviceprojekt Internationale Hochschulrankings steht die HRK im engen Austausch mit den Rankingstellen der Mitgliedsuniversitäten und informiert über die weitere Entwicklung.


EXIST Startup Factories prämiert: Gründungskultur

Vergangene Woche wurden in Berlin zehn EXIST Startup Factories prämiert. Mit den über eine Laufzeit von fünf Jahren geförderten Projekten sollen im Umfeld gründungsstarker Hochschulen und Forschungseinrichtungen regionale, exzellenzorientierte Startup-Ökosysteme mit internationaler Ausstrahlung aufgebaut werden. An den über das ganze Bundesgebiet verteilten zehn Vorhaben sind 126 Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligt. 144 Kooperations- und Finanzierungspartner aus der Wirtschaft stellen rund 110 Millionen Euro bereit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) beteiligt sich mit jeweils bis zu 10 Mio. Euro pro Factory – unter der Bedingung, dass die privaten Mittel mindestens in gleicher Höhe eingebracht werden (mehr).


Digitale Aufnahmetests für ukrainische Studienbewerber:innen

Auch in diesem Jahr werden in Westeuropa für Geflüchtete aus der Ukraine Tests für die Aufnahme zum Bachelor- und Master-Studium an ukrainischen Hochschulen durchgeführt. In Deutschland finden die Onlineprüfungen an acht Universitäten statt: in Berlin im Rahmen der Berliner Universitätsallianz an der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Universität sowie an den Universitäten in Düsseldorf, Hamburg, Jena, Köln und Magdeburg. In München sind daran das Kulturzentrum „Gorod“ und der SchlaU-Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V. beteiligt. Die Tests erfolgen online, die Hochschulen stellen dafür Computerräume sowie technisches und pädagogisches Betreuungspersonal zur Verfügung. Laut dem ukrainischen Testzentrum, das die Tests inhaltlich verantwortet und europaweit koordiniert, werden 2025 in Deutschland bis Ende Juli rund 7.800 Tests durchgeführt worden sein. Anders als in Deutschland sind die Testergebnisse eine Voraussetzung für die Aufnahme bzw. die Fortsetzung des Studiums an einer ukrainischen Hochschule und nicht Zeugnisse der Sekundarschulen oder Ergebnisse des Bachelorstudiums. Das grundständige Studium in der Ukraine wird in der Regel nach elf Schuljahren aufgenommen.


FISU World University Games 2025 in Deutschland gestartet

Vergangenen Mittwoch wurden in Duisburg die FISU World University Games eröffnet. Vom 16. bis 27. Juli werden rund 8.500 studentische Athlet:innen aus über 150 Ländern in 18 Sportarten um Medaillen kämpfen – damit ist dies eine der größten Multisportveranstaltungen der Welt in diesem Jahr. Der deutsche Kader umfasst 305 Sportlerinnen und Sportler sowie 194 Offizielle. 154 der Aktiven sind Frauen. Die Sportler:innen studieren an 94 deutschen und 37 internationalen Hochschulen. Bei diesen Sommerspielen treten erstmals Athlet:innen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam an: Mit 3x3 Rollstuhlbasketball ist eine reine Parasportart Teil des regulären Wettkampfprogramms. „Damit setzen die FISU World University Games ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion – sowohl im Spitzensport als auch im akademischen Alltag der Hochschulen“, so Ulrich Bartosch, HRK-Vizepräsident für Studium, Lehre und Lehrkräftebildung. „Die HRK dankt dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) für das große Verdienst, die FISU World University Games nach Deutschland geholt zu haben. Wir wünschen allen Teilnehmenden ein faires, erfolgreiches und prägendes Fest der Begegnung.“ Die zum ersten Mal im Jahr 1923 durchgeführten Spiele finden zum dritten Mal (Dortmund 1953, Duisburg 1989) in Deutschland statt. Die Wettkämpfe werden in der Metropolregion Rhein-Ruhr und in Berlin an insgesamt 23 Standorten ausgetragen.


Wissenschaft – und ich?! Bürgerdialog in Pasewalk

Die Bedeutung von Wissenschaft im Alltag zu diskutieren, ist ein Anliegen der von DFG, BBAWAkademienunion und HRK initiierten Veranstaltungsreihe „Wissenschaft – und ich?!“. Bei den öffentlichen Dialogen kommen Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen auf Marktplätzen mittelgroßer Städte mit Passant:innen über Eindrücke von und Erwartungen an Wissenschaft ins Gespräch. Nach Veranstaltungen u. a. in Gera, Recklinghausen und Zwickau im vergangenen Jahr machte das Format am Dienstag in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) Halt. Neben 25 Wissenschaftler:innen – vorwiegend von der Universität Greifswald und der Hochschule Neubrandenburg – waren auch BBAW-Präsident Christoph Markschies, der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Robert Schlögl und HRK-Präsident Walter Rosenthal persönlich dabei. „Die vielen Gespräche zeigten uns, dass es allgemein großes Interesse an Wissenschaft und Forschung gibt“, so Rosenthal. Dabei sei dies nicht per se mit unkritischer Zustimmung gleichzusetzen. „Es ist schon ein Erfolg, wenn es gelingt, auch und gerade mit solchen Menschen ins Gespräch zu kommen, die der Wissenschaft skeptisch gegenüberstehen.“ Im September wird das Format in Potsdam fortgesetzt (mehr).


Lindauer Nobelpreisträgertagung: Hochschulen können Forschende nominieren

Seit über siebzig Jahren bieten die Lindauer Nobelpreisträgertagungen herausragenden jungen Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt die Möglichkeit, Nobelpreisträger:innen persönlich zu treffen und sich von ihnen inspirieren zu lassen. Während der thematische Schwerpunkt der Lindauer Tagungen jährlich zwischen den drei wissenschaftlichen Disziplinen des Nobelpreises – Physik, Chemie oder Physiologie/Medizin – wechselt, wird das Treffen im kommenden Jahr interdisziplinär ausgerichtet sein. Alle deutschen Hochschulen sind eingeladen, bis zu drei Nachwuchswissenschaftler:innen für die Teilnahme an dieser Tagung zu nominieren. Einsendeschluss ist der 15. August. Informationen zu Auswahlkriterien und weiteren Aspekten der Tagung sind auf der Homepage zu finden. Für weitere Informationen und Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Grünhagen von der Geschäftsstelle der Lindauer Nobelpreisträgertagungen.


EUA Quality Assurance Forum und Teaching and Learning Forum 2026

Ab sofort können sich Interessierte für das Europäische Qualitätssicherungsforum 2025 (EQAF 2025), das vom 12. bis 14. November stattfindet, anmelden. Die Tagung in Budapest steht unter dem Titel „Qualitätssicherung in Krisenzeiten – Stabilität, Autonomie und internationale Zusammenarbeit im Hochschulbereich sichern“. Parallel dazu hat die EUA einen Call for Papers für das European Teaching and Learning Forum 2026 veröffentlicht. Dazu können bis 6. Oktober Vorschläge für Beiträge eingereicht werden. Im Zentrum der vom 12. bis 13. Februar 2026 an der Katholischen Universität Portugal in Lissabon stattfindenden Tagung steht „Wirkungsvolle Personalentwicklung für den Wandel im Bildungswesen”.


Neu- und wiedergewählte Hochschulleitungen

Es wurden zwei Hochschulleitungen neu- und zwei wiedergewählt: Prof. Burkhard Detzler (Hochschule der Bildenden Künste Saar, Neuwahl), Prof. Dr. Marco Rimkus (Hochschule Emden/Leer, Neuwahl), Prof. Dr. Holger Sommerfeldt (Internationale Hochschule IU, Wiederwahl) und Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister (Hochschule Wismar, Wiederwahl).


HRK in den Medien

Jan-Martin Wiarda zitiert in seinem Blog HRK-Präsident Walter Rosenthal mit einer Reaktion auf das Positionspapier des Wissenschaftsrats zu Personalstrukturen. In ihrem Bericht zum Start der FISU World University Games 2025 zitiert die FAZ aus der HRK-Pressemitteilung.


Sommerpause Newsflash

Ein Hinweis in eigener Sache: Vom 25. Juli bis einschließlich 29. August legt der HRK-Newsflash eine Sommerpause ein. Danach erscheint der erste Newsflash wieder am 5. September.

Dieser Newsletter wird bereitgestellt von:
Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz

Prof. Dr. Walter Rosenthal (Vorstandsvorsitzender)
Ahrstraße 39
53175 Bonn
Tel.: +49 228 887-153
Fax: +49 228 887-280
E-Mail: post@hrk.de

Zuständige Stiftungsaufsichtsbehörde: Bezirksregierung Köln
Stiftungsregister des Landes NRW: AZ: 15.2.1.- 23/ 65
USt-IdNr.: DE224596228

Inhaltlich verantwortlich:
Dr. Jens-Peter Gaul
gaul@hrk.de 
Adresse s.o.
Tel.: +49 228 887-114

Im Auftrag des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz versandt durch:
Ralf Kellershohn
kellershohn@hrk.de 
Tel.: +49 30 206 292-227

Abmeldung:
Wenn Sie diesen E-Mail-Newsletter nicht mehr erhalten möchten,
schreiben Sie bitte an presse@hrk.de.