Chile

Durch die historischen Verbindungen sind die Kontakte zwischen Chile und Deutschland in vieler Hinsicht sehr intensiv. Im Hochschulbereich ist Chile nach Brasilien das wichtigste Kooperationsland deutscher Hochschulen in Südamerika.

Zwischen der HRK und dem chilenischen Rektorenrat CRUCH (Consejo de Rectores de las Universidades Chilenas), in dem die 27 öffentlich geförderten Universitäten Chiles zusammengeschlossen sind, gibt es seit 1996 intensive Kontakte mit regelmäßigen bilateralen Treffen.

Deutsch-Chilenisches Rektorentreffen

Momentaufnahme vom deutsch-chilenischen Rektorentreffen

Am 17. Mai 2016 besuchte eine chilenische Rektorendelegation im Rahmen einer Europareise die HRK, um den seit langem bestehenden Austausch zwischen HRK und CRUCH zu hochschulpolitischen Entwicklungen in beiden Ländern fortzusetzen. Im Rahmen des Treffens, an dem auch diverse Vertreterinnen und Vertreter deutscher Hochschulleitungen teilnahmen, wurde neben anderen Themen insbesondere die Organisation und Internationalisierung der Promotionsphase diskutiert, die Herausforderungen erörtert, die durch unterschiedliche Qualitätssicherungssysteme in Deutschland und Chile für bilaterale Kooperationen entstehen sowie über die teilweise problematischen Effekte von Rankings im Hochschulbereich und die Aktionsmöglichkeiten der Hochschulen in diesem Kontext gesprochen.


Reise des HRK-Präsidenten nach Chile

Aufnahme von Prof. Dr. Horst Hippler in Chile

Die aktuellen Reformen im Bildungsbereich standen im Mittelpunkt der Gespräche, die HRK-Präsident Horst Hippler anlässlich seines Besuchs Anfang März 2015 in Chile führte. Besonderes Interesse galt dabei dem Thema Hochschulfinanzierung, da in Chile derzeit über die Abschaffung der hohen Studiengebühren zumindest an den öffentlichen Hochschulen diskutiert wird. Darüber hinaus wurden mit dem chilenischen Rektorenrat CRUCH die Perspektiven der akademischen Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland erörtert. In diesem Kontext zeichnete sich ab, dass auf chilenischer Seite weiterhin sehr großes Interesse an einer Kooperation im Promotionsbereich besteht. In einer gemeinsamen Erklärung wurde die Fortsetzung der bilateralen Kooperation vereinbart.

Deutsch-chilenische Doktorandenprogramme

Die gemeinsame Initiative von HRK und CRUCH verfolgte das Ziel, einerseits thematisch attraktive, qualitativ hochwertige und international ausgerichtete Ausbildungsmöglichkeiten für deutsche Doktoranden zu schaffen.

Zum anderen sollte mit dieser Initiative aber auch das chilenische Vorhaben unterstützt werden, die Zahl der chilenischen Doktoranden nachhaltig zu steigern, um so die Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Wissenschaftskooperation zwischen Deutschland und Chile zu verbessern.

Mittlerweile konnten vier entsprechende Projekte in den Bereichen Agrarökonomie (Universitäten Göttingen und Talca), Astrophysik (Universität Heidelberg und PUC), Psychologie (Universität Heidelberg, PUC und U de Chile) sowie Biologie (Universitäten Regensburg, Austral de Chile sowie Andres Bello) erfolgreich auf den Weg gebracht werden.

HRK-Delegationsreise nach Chile 2009

Im März 2009 reiste auf Einladung des chilenischen Rektorenrates CRUCH eine HRK-Delegation unter Leitung der HRK-Präsidentin Prof. Dr. M. Wintermantel zu bilateralen hochschulpolitischen Gesprächen nach Chile. Höhepunkt des Treffens war die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen HRK und CRUCH zu gemeinsamen
deutsch-chilenischen Doktorandenprogrammen, um in ausgewählten Forschungsgebieten die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Universitäten beider Länder zu vertiefen.
Mit dieser Initiative wird eine Kooperation auf Augenhöhe und zu beiderseitigem Nutzen angestrebt, die sowohl die auf deutscher wie auf chilenischer Seite vorhandenen Kompetenzen berücksichtigt.

Deutsch-Chilenisches Rahmenabkommen

Ein erstes Rahmenabkommmen zur deutsch-chilenischen Hochschulzusammenarbeit wurde von HRK und CRUCH 1999 - in Anwesenheit des damaligen chilenischen Präsidenten Frei - unterzeichnet, dieses wurde 2000 durch eine Zusatzvereinbarung ergänzt. 2002 folgte dann die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung, in der die Durchführung von binational betreuten Promotionsverfahren empfohlen wird.