Hochschulen leisten einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

Hochschulen wirken als Zukunftswerkstätten der Gesellschaft. Denn sie gestalten Wege gesellschaftlichen Wandels aktiv mit und tragen damit Verantwortung in all ihren Handlungsbereichen: Studium und Lehre, Forschung, Transfer, Betrieb, Infrastrukturen und Governance. Ihren Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts leisten Hochschulen als verantwortliche Wissenschafts­organisationen in dem ihnen je eigenen sozioökonomischen Umfeld zunehmend gezielt und langfristig. Das tun sie insbesondere dadurch, dass sie die gesellschaftliche Transformation zu einer nachhaltigen Entwicklung – im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – als maßgebliche Orientierungsgröße in ihren Handlungsbereichen etablieren und in ihre strategische Profilentwicklung integrieren. So bekennen sie sich etwa in ihren Leitbildern zur Nachhaltigkeit, entwickeln Nachhaltigkeitsstrategien, richten entsprechende Kompetenzzentren ein und ernennen Nachhaltigkeitsbeauftrage.

Die HRK unterstützt und begleitet die nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten der Hochschulen. Mit der Empfehlung der HRK-Mitgliederversammlung „Für eine Kultur der Nachhaltigkeit“ legt die HRK Vorschläge vor, wie eine umfassende Integration von Nachhaltigkeitsorientierungen in allen Handlungsbereichen der Hochschulen vorangetrieben und die Umsetzung geeigneter nachhaltigkeitsbezogener Maßnahmen unterstützt werden können. Dabei gilt: die strategischen Pfade des Wandels müssen zu den Hochschulen und ihren Profilen passen. 

In diesem Sinne begleitet die HRK als Konsortialführerin der Begleitmaßnahme traNHSform - Transformationspfade nachhaltiger Hochschulen“ bis 2026 elf Verbünde mit insgesamt 36 Hochschulen dabei, den Wandel zu einer Kultur der Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Im Projektverlauf konzipiert, pilotiert und evaluiert sie ein Audit „Nachhaltigkeit an Hochschulen“. Die Begleitmaßnahme wird im Rahmen der BMBF-Initiative „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ und der Fördermaßnahme „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“ umgesetzt, mit der die Nachhaltigkeitstransformation im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem gefördert wird. 

Hintergrundinformationen zu Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen

Hintergrundinformationen zu Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen

Im Jahr 2002 haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 die
Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)" ausgerufen. Mit der UN-Dekade haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, das Konzept der Nachhaltigkeit zu stärken – in allen Bildungseinrichtungen vom Kindergarten über die Schule, die beruflicher Ausbildung, Universitäten und Forschungsinstitute, außerschulische Weiterbildungseinrichtungen bis hin zum informellen Lernen außerhalb von Bildungseinrichtungen.

Zu den Gremien der UN-Dekade in Deutschland zählte ein Runder Tisch mit über
100 Mitgliedern, der jährlich tagte. In Ergänzung hierzu gab es acht Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen, unter anderem auch eine Arbeitsgruppe "Hochschule".

Die HRK war Mitglied des Runden Tisches und hat bereits im Jahre 2009 eine gemeinsame Empfehlung mit der Deutschen UNESCO-Kommission zum Thema
"Hochschulen für nachhaltige Entwicklung" als Beitrag zur UN-Dekade verabschiedet.
Die Hochschulen bekennen sich hierin zum Leitbild der "Nachhaltigkeit" und der damit verbundenen Integration dieser Grundsätze in Forschung, Lehre und Dienstleistung.

Auf der Abschlusskonferenz der BNE-Dekade wurde im September 2014 die Bonner Erklärung verabschiedet. Zugleich startete mit Auslaufen der BNE-Dekade das
Weltaktionsprogramm "Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ als Nachfolgeaktivität zur UN-Dekade BNE.

Im Jahr 2015 formulierten die Vereinten Nationen 17 globale Nachhaltigkeitsziele, die den Handlungsbedarf  in Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft adressieren. Bildung spielt in diesem Veränderungsprozess eine zentrale Rolle. Die UNESCO entwickelte im Jahr 2017 im Rahmen des „Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2014 bis 2019) einen „Nationalen Aktionsplan“, der aufzeigt, wie die verschiedenen Stufen des Bildungsbereichs zur Nachhaltigkeit beitragen können.

Die Hochschulrektorenkonferenz hat das Thema Nachhaltigkeit vor diesem Hintergrund bei ihrer Mitgliederversammlung im November 2018 wieder aufgegriffen. In einer Empfehlung legt die HRK die Rolle der Hochschulen in diesem Prozess dar und betont die Bedeutung von Forschung, Lehre und dem Zusammenspiel unterschiedlicher Disziplinen. Der Text gibt Hochschulen Ideen an die Hand, wie sie zu einer nachhaltige Entwicklung beitragen können, und fordert Bund und Länder dazu auf, entsprechende politische Rahmenbedingungen zu schaffen.

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